Tagebuch I-Wurf aus der Grauzone 

 

Vorbereitung
Liebe Leser unserer Homepage, Freunde unserer Hunde und die, die es werden wollen.
Sicher wartet Ihr schon gespannt auf die ersten Zeilen unseres I-Wurftagebuches. Die Vorbereitung für diesen Wurf erwies sich bis zur „letzten Minute“ als sehr aufregend. Zunächst werden sich langjährige Fans unserer Homepage und natürlich auch jeder andere aufmerksame Leser fragen, wie man vom G-Wurf nahtlos in den I-Wurf gelangt.
Dieses ist keine schöne Geschichte. Denn letztes Jahr im September war unsere Banu mit unserem H-Wurf tragend und leider hatte sie einen Abort aller Welpen. Da ein kleines sm-Mädchen bis fast zum Schluss durchgehalten hat, dann aber leider doch tot zur Welt kam, haben wir uns entschlossen, dieses Mädchen als H-Wurf registrieren zu lassen. Es wäre uns sehr seltsam gewesen, zweimal auf den H-Wurf zu warten. Die pathologische Untersuchung ergab nichts Greifbares und Banu ging es die gesamte Zeit über sehr gut. Die Natur geht manchmal seltsame Wege...
Nachdem dieser Schock überwunden war, ging es in die Planung für den I-Wurf. Eigentlich sollte Enigma die Mutter dieser I´s werden. Da aber für Aura Nigra diesmal die letzte Chance für einen Wurf bestand und wir wussten, dass wir den Abstand der vorgeschriebenen 9 Wochen zwischen zwei Würfen nicht einhalten konnten, stellten wir bereits letztes Jahr den Antrag, zwei Würfe parallel aufziehen zu dürfen. Uns wurde mitgeteilt, dass wir diesen Antrag noch mal stellen sollten, wenn die erste der beiden Mädchen läufig wäre.
So hieß es für beide Damen entsprechende Herren zu suchen und zu beantragen. Siehe da, es klappte wirklich vorzüglich und reibungslos, wir hatten für beide Hündinnen je zwei Rüden und die Besitzer der „Galane“ hatten auch zu dem ungefähr errechneten Zeitpunkt nichts anderes vor. Vielen Dank Allen dafür!
Im Februar wurde Enigma zusammen mit Banu läufig und unsere Zuchtwartin stellte den Deckschein aus. Eigentlich waren wir froh und glücklich, da Aura Nigra, sonst immer pünktlich, Ende März heiß werden sollte, nicht ganz neun Wochen aber dennoch weit genug auseinander, so hofften wir.... Das sah Aura Nigra wohl anders und wurde entgegen ihrer jahrelangen Gewohnheit fünf Tage nach Enigma läufig, super gemacht!
Somit stellten wir besagten Antrag noch mal und bekamen eine Ablehnung. Unsere Zuchtwartin meinte, dass man das in gewisser Weise verstehen müsse, denn wenn Welpen so dicht beieinander lägen, wäre die Verwechslungsgefahr zu groß!?
Nun gut, wir mussten uns entscheiden. Da unsere Zuchtleitung, mit der wir nochmals gesprochen haben, uns auch die Aussicht zunichte machte, mit Aura Nigra über die Achtjahresgrenze hinaus zu gehen, entschlossen wir uns für unsere schöne Schwarze.
Der Deckschein kam prompt und die Vorbereitungen bezüglich Progesterontest, Kontaktaufnahme mit den Rüdenbesitzern, Hotelsuche, Vertretung für die Praxis etc. lief auf Hochtouren. Die Qual der Wahl war auch, zu welchem Rüden fährt man zuerst. Der eine weiter weg, aber blond und bereits Vater oder der andere, näher dran, aus einer österreichischen Linie, aber noch nie gedeckt. Wir grübelten und dachten hin und her. Die Entscheidung wurde mal wieder durch äußere Umstände geleitet. Angus Auto wurde „krank“ und musste in die Werkstatt, mein kleines, blaues Schlumpfmobil musste sich nun aufteilen und so haben wir uns für eine kürzere Kilometerleistung entschieden.

Deckakt:
Der auserwählte heißt Baxter von Xamilou, stammt ursprünglich aus Österreich, wohnt aber mit seinem Frauchen Sabine Heinrich in dem wunderschönen Flensburg.
Sabine und Baxter sind ein ausgesprochen nettes und fröhliches Mensch-Hovawart-Gespann und wir waren uns schon am Telefon ausgesprochen sympathisch, zumindest Sabine und ich, denn Baxter hat nicht so viel gesagt...
Sabine bot sich an, mir ein Hotelzimmer zu suchen, was ich dankbar annahm, denn soweit im hohen Norden war ich noch nie. Zunächst hieß es, ich würde ein Apartment in der Nähe von Sabines Haus bei einem Griechen bekommen. Das war dann doch recht teuer und Sabine disponierte um. Als ich am Samstag, den 1. März bei ihr ankam, nach einer zügigen und staufreien Autofahrt, warnte sie mich bezüglich des Hotels vor....
Der Hausflur war seit mindestens 50Jahren nicht mehr renoviert worden, die Rezeption im ersten Stock und der Besitzer sähe aus wie der Glöckner von Notre Dame! Allerdings sollten die Zimmer neu und modern renoviert sein. Ich hatte die Vorstellung von „Bates Motel“ aus Alfred Hitchcocks „Psycho“ mit Anthony Perkins und war sehr froh mein großes, schwarzes Mädchen als Bodyguard bei mir zu haben!
Bevor ich mich in mein Hotelschicksal begab, ließen wir Baxter und Aura Nigra sich in Sabines Garten kennen lernen. Es war sehr niedlich, denn Baxter bekommt sonst sehr viel Spielbesuch und dachte zunächst auch an einen solchen. Er bekam dann aber plötzlich einen Duft in die Nase, dem er einfach nicht widerstehen konnte (ich werde die Rüden nie verstehen..) und als Aura Nigra ihn auch nicht abwies wähnte er sich wohl im 7. Himmel.
Allerdings war der Gute so aufgeregt, dass das Vorsekret erst mal in den Rasen ging. Das ist nicht schlimm und passiert häufiger mal. Als Baxter sich ein wenig beruhigt hatte, hat er Aura Nigra dann souverän gedeckt. Die Spannung von Züchterin und Deckrüdenbesitzerin (Sabines Tocher nennt Baxter seitdem Superlover) wich der Entspannung und auch die Vorstellung an Quasimodo oder Norman Bates war plötzlich nicht mehr so dramatisch.
Wir saßen im Wohnzimmer, füllten die Papiere aus, Aura Nirga und Baxter schnuckelten ab und zu mit mir oder mit sich selbst. Wir „klönten“ viele Stunden, bis wir nach einem kleinen Sekt, Kaffee und Kuchen, den wichtigsten Telefonaten endlich in mein Hotel aufbrachen. Sabine hatte nicht zuviel versprochen. Der Hausflur hatte Museumscharakter und der Hotelbesitzer ist wirklich keine Schönheit. Klein, ein leichter Buckelansatz, ein Silberblick sehr ausgeprägter Natur und die Frisur, als hätte er mit den Fingern in eine Steckdose gefasst. Dazu gesellte sich eine Hutzeloma, die vermutlich seine Mutter ist. Dennoch waren beide freundlich und mochten Hunde, erzählten auch gleich, sie hätten selbst einen Rüden!
Da Sabine sich nicht getraut hat, den beiden zu sagen, dass ich mit einer hochgradig läufigen Hündin dort übernachten wollte, machte sich bei mir gleich die nächst Horrorvorstellung im Kopf breit. Einen liebeskranken Rüden in der Frisur eines Wischmops die ganze Nacht vor unserer Zimmertür! Was für eine Mischung!!
Das Zimmer war sehr schön und durch den Einbau von Isolierglasfenstern zum Glück auch sehr leise, das Heulkonzert des Rüden blieb ebenfalls aus.
Sabine kocht gerne und hat wohl auch häufig Besuch und so meinte sie, dass ich bei ihr frühstücken und auch zu Abend essen sollte. Lieben Dank dafür.
Am Samstag Abend waren wir in der Flensburger Innenstadt bei einem sehr guten Italiener und ich bekam eine Vorstellung davon, wie schön Flensburg (welches unsereins immer nur mit den Punkten in der Verkehrssünderkartei in Verbindung bringt) ist, da im Krieg kaum etwas zerstört wurde.
Nach einem wirklich kurzweiligen Abend verabredeten wir uns am nächsten Morgen zum Frühstück bei Sabine und wollten den beiden Verliebten die Gelegenheit geben, ihre Liebe zu vertiefen. Da es in den Deckmeldungen unseres Vereines aber einen Fehler gab, der besagte, dass Baxter am Samstag unsere Enigma, blond, gedeckt hätte, dachte er wohl, nee, das ist die falsche Hündin, denn die ist ja schwarz.
Jedenfalls hat er sie beschmust und geküsst, mit ihr gespielt, sie hat ihm mehrfach gezeigt, was ihr jetzt deutlich lieber wäre, gedeckt hat er sie nicht. Wir entschlossen uns, die beiden mal für einen Moment zu trennen. Da Aura Nigra aber leider die unangenehme Eigenschaft hat, im Auto zu kläffen, was das Zeug hält und Sabine ihre Nachbarn, besonders am Sonntag morgen, sehr mag, entschlossen wir uns, Aura Nigra im aus- und einbruchssicheren Garten zu lassen und Baxter mit in die Küche zu nehmen. Er machte auch kein Theater und ich behauptete, dass Aura Nigra artig sei und niemals Türen öffnen würde. Nach einer Weile hörten wir hinter der geschlossenen Küchentür ein Fiepen. Aura Nigra war wohl einsam im Garten und sagte sich, „ich hab` da mal `nen Plan“, öffnete die Terrassentür und stand im Flur. Na gut, sag niemals nie!
Die beiden waren wirklich sehr umgänglich miteinander, so dass wir sie nicht trennen mussten. Irgendwann am frühen Abend wurde dann der Fehler in den Deckmeldungen geändert und alles hatte seine Ordnung. Da Baxter wirklich keinerlei Anstalten machte, Aura Nigra noch mal zu decken, verabredeten Sabine und ich uns nach Morgen noch mal zum Frühstück, danach wollte ich noch zu meinen Freunden nach Schneverdingen und dann nach Hause fahren.
Wir ließen die beiden Hunde in den Garten und sagten uns, dass die das, was sie machen, auch alleine können und begaben uns in die Küche. Sabine schaute aus dem Fenster und meinte, dass das, was Baxter da mit Aura Nigra veranstalte, aber deutlich anders aussähe, als am Sonntag. In dem Moment, als ich der gleichen Ansicht war, hatte er sie auch schon gedeckt (er hat wohl im Internet nachgeschaut).
Jetzt hatte ich ein deja vue . Auf Socken stand ich im nassen, kalten Rasen und habe meine schwarze Perle während des Hängens beruhigt, genauso, wie fast zwei Jahre zuvor bei Norbert und Mando im Garten. Blöd war bloß, dass ich keine Ersatzsocken dabei hatte, die hatte ich vergessen einzupacken! Zum Glück konnte mir Sabine aushelfen und so blieb mein Paar Socken der städtische Müllabfuhr Flensburgs überlassen.
Nun hieß es Abschied nehmen und nach den schönen Tagen mit der herzlichen und fröhlichen Gesellschaft von Sabine und Baxter, vielen, vielen Dank dafür, nach Hause fahren und was sonst, warten!
Vorher fuhr ich jedoch wie versprochen zu Janina und Thomas nach Schneverdingen, gratulierte Thomas zum Geburtstag, impfte noch sechs Hunde und bekam ein Stück von Carolas gebackenen Kuchen und Kaffee. Danach fuhr ich mit meinen, hoffentlich vielen, Hovis nach Hause.

Trächtigkeit:
Vier Wochen können sehr, sehr lang sein. Aura Nigra fraß mit Appetit, aber langsamer als sonst, war fröhlich und spielte und tobte mit den anderen Hunden mit. Auch auf dem Hundeplatz benahm sie sich nicht anders, als sonst. Die bange Frage, trägt sie oder trägt sie nicht, ließ sich aus ihrem Verhalten nicht beantworten. Wenn sie leer wäre, dann hätte man eine Chance mit Enigma einfach verschenkt.
Mit einem dicken Kloß im Hals machten wir nach vier Wochen die Untersuchung. Hurra, sie trägt und ich trage sie auf Händen.
Die nächsten Wochen wird Madame maßlos verwöhnt, sie bekommt viele Streicheleinheiten, hat sich dazu angewöhnt, morgens in mein Bett zu klettern und sich ausgiebig „massieren“ zu lassen. Sie frisst Unmengen und verschmäht sogar gekochten Spargel nicht.
Der Bauch wird zusehends runder, sie versucht aber bis zum Schluss, natürlich durch uns gebremst, mitzutoben. Das Gewicht klettert bis zum 3. Mai auf 43,5kg! Daher rechnen wir nicht unbedingt mit einem kleinen Wurf.
Diesmal mäkelt sie in der letzten Woche nicht so, wie bei ihrem letzten Wurf. Sie wirft aber auch nicht am Samstag, da war der Deckzeitpunkt wohl doch zu früh, Montag war besser.
Seit Sonntag Mittag verschmäht sie jegliche Nahrung und die Temperatur liegt bei 37 Grad. In der Nacht hechelt sie mir die ganze Zeit ins Ohr, um dann morgens entspannt einzuschlafen und ein gerädertes Frauchen zur Arbeit zu schicken. (auch wie damals im F-Wurf). Essen möchte sie auch Montag früh nicht und ihre Züchterin Gabi harrt mit uns der Dinge, die da kommen oder auch nicht. Die Temperatur ist konstant niedrig, ansonsten macht Madame keine Anstalten, ihre „Untermieter“ vor die Tür bzw. in die Wurfkiste zu setzen. Allerdings begibt sie sich des öfteren freiwillig in dieselbe und gräbt deren Inhalt mehrfach um. Ebenso gräbt sie, wenn sie die Gelegenheit hat, tiefe Löcher im Garten....
Da meine Freundin Gabi fest davon überzeugt ist, dass alle unsere Hündinnen tagsüber werfen, geht sie erst mal nach Hause und ich in die Nachmittagssprechstunde. Angus hält derweil Wache und Aura Nigra schläft.

05.05.2014, die Geburt:
Nach dem Abendessen und dem letzten Spaziergang zeige ich Madame noch mal die Wurfkiste und erkläre ihr, was sie dort soll. Angus sitzt am Computer, als dann doch die Wehen einsetzen. So wird entgegen aller Züchterprognosen um 21 Uhr der erste schwarze Rüde geboren (eindeutig in der Nacht!). Er hat einen weißen Bruststrich und wiegt stolze 610g. Nicht viel später um 21:24 wird noch ein Rüde, der sich später, als er etwas getrocknet war, als sm entpuppt. Er wiegt 620g und hat ein kleines, weißes Abzeichen auf der Brust, sowie weiße Zehen hinten links. Marco unser Schutzdiensthelfer, hat wohl seinen Wunsch nach weißen Brustabzeichen erfüllt bekommen. Allerdings sind sie bis jetzt sehr klein. Um 22:08 Uhr wird wieder ein Rüde, schwarz, diesmal ohne jegliches Weiß, mit 540g geboren. Mein, in der Nacht zu Sonntag, geträumter Traum, in dem drei blonde Hündinnen geboren wurden, war wohl mehr Wunsch, denn Realität. Um 22:25 Uhr wurde, wie sollte es anders sein, ein Rüde, s, kleines weißes Brustabzeichen, hinten links weiße Zehen mit 500g geboren. Dann 20 Minuten später, landete endlich mal eine Hündin, sm, natürlich mit weißem Brustabzeichen und 620g Gewicht in der Wurfkiste. Danach hatte Aura Nirga in mehr oder weniger großen Abständen Wehen. Es passierte aber nicht richtig viel. Also schickte ich Angus und sie joggen und endlich kam um 1:45 Uhr ein sm Mädchen, mit weiß auf der Brust und 500g Gewicht zur Welt. Die Maus hatte 3 Stunden dazu gebraucht und war sichtlich erschöpft. Eine ordentliche Handtuchmassage sowie einmal in der Stunde Welpenbooster (hochenergetische Erstnahrung mit Kolostrum für frischgeborene Welpen) weckten die Lebensgeister in ihr.
Danach legte Aura Nigra sich zur Ruhe und schlief erst mal. Zwischendurch putzte sie ihren Kindersegen, machte jedoch keine Anzeichen für ein Fortschreiten der Geburt. Ich tastete den Bauch ab und fühlte zwei dicke Stränge mit Eigenbewegung, die Welpen sein könnten. Wehenmittel und Jogging im Garten brachten nichts zu Tage. Da sie auch keine Presswehen zeigte, hieß es Abwarten. Wir hatten schon von mehreren Stunden zwischen einzelnen Welpen gehört. Als morgens um 9 Uhr immer noch nichts in Sicht war, wurde mir schon etwas mulmig zumute, also beschloss ich zu röntgen. Was ich nicht gedacht hätte, da waren keine Welpen mehr drin, dass was ich gefühlt hatte, war die sich zusammenziehende Gebärmutter! Manchmal ist bildgebende Diagnostik Gold wert und ich joggte nachts durch den Garten, weil mich meine Finger getäuscht haben!
Sechs sind eine schöne Anzahl und Aura Nigra hat so viel Milch, dass alle Welpen von Anfang an gut zunehmen, auch das letztgeborene Mädchen. Die sind so satt und zufrieden, dass sie meistens schlafen. Sie reagieren auch nicht, wenn Aura Nigra sie ruft. (Madame hat scheinbar nicht verstanden, dass die nix hören können!). Daher ist Mama ein bisschen langweilig und sie versucht etwas Aktion in die Kiste zu bringen, indem sie deren Inhalt umdekoriert. Doch auch das bringt die Pelzbündel nicht aus der Ruhe.
Hier nun die Namen unserer jetzt schon heiß geliebten I`s:
Rüde, sm Ingvar nord. von Ingwio = germ. Stammesgott Wächter bzw. Hüter
Rüde, s Idas griech. tapferer Held
Rüde, s Imano arab. Glaube, Vertrauen
Rüde, s Iram hebr. wachsam
Hündin, sm Ifigenie griech. Göttin, stark geboren
Hündin, sm Imani arab. weibl. Glaube, Vertrauen
So, das war es erst mal für heute, ich werde berichten, wie es mit dem Produkt der DÖF (deutsch-östereichischen Freundschaft) weitergeht.

06.05.-13.05.:
Die erste Woche ist geschafft und den sechs Richtigen geht es hervorragend. Sie leben wie die kleinen Maden im Speck und werden wohl heute oder morgen ihr Geburtsgewicht verdoppelt haben. Ansonsten sind sie, bedingt dadurch dass Mama Milch ohne Ende hat, sehr ruhig und schlafen viel. Das wird sich ändern, wenn erst die Augen und Ohren geöffnet sind.
Samstag waren Gardis und Geronimo zum HD Röntgen da und anschließend haben wir noch nett beisammen gesessen und gegrillt. Glücklicherweise hat es an dem Tag nicht geregnet, im Gegensatz zu den Tagen davor und auch danach. Für Mai ist es ungewöhnlich kalt und nass, so dass ich sehr hoffe, dass Petrus den Wasserhahn schließt, wenn die sechs dunklen Perlen in den Garten umziehen.
Heute war unser zuständiger Zuchtwart Klaus Ilte da und hat unseren bzw. Aura Nigras Kindersegen eingehend begutachtet. Er sah sehr zufrieden aus. Im Moment ist alles prima, keine Afterkrallen, keine Rutenanomalien oder ähnliches. Mit den weißen Brustabzeichen können wir leben, zumal die allesamt sehr klein sind. Das von Ingvar sieht allerdings ziemlich lustig aus. Er hat ein X auf der Brust, was ja schließlich auch logisch ist, heißt sein Papa doch mit Adelsnamen „von Xamilou“!
Aura Nigra verlässt jetzt auch gelegentlich mal die Wurfkiste und ist insgesamt auch recht entspannt, wenn eines der lieben Kleinen vor sich hin plärrt, weil es sich verlaufen hat. Sie sagt sich wohl, „na los, streng dich mal ´nen bisschen an, was kann ich dafür, dass du nich` gucken kannst!“
Nur, wenn Besuch kommt, passt sie etwas mehr auf, als bei ihrem ersten Wurf, so, als ob sie sich daran erinnert, dass die plötzlich alle verschwunden waren. Außerdem ist sie nach dem F-Wurf insgesamt ernsthafter geworden. Das zeigt sich unter Anderem auch, wenn sie Schutzdienst macht, da kann sie schon mal richtig „böse“ werden. Keine Sorge, der Helfer lebt noch und ist vollkommen unversehrt!
Mal schauen, was die nächste Woche bringt. Ich werde berichten, wie die Zwerge sich weiter entwickeln.

14.05.-19.05.:

Der zweite Tag der zweiten Woche brachte Trauriges mit sich. Unser Imano bekam Bauchschmerzen und Erbrechen, trotz intensivster Bemühungen verließ er uns in der Nacht vom 14. zum 15.. Er hatte eine Darminvagination (Darmteile stülpen sich ineinander und führen so zum Darmverschluß). Mach`s gut kleiner, schwarzer Mann.
Den anderen fünf Fellmonstern geht es hingegen hervorragend. Sie nehmen so gut zu, wie wir es in unseren anderen Würfen noch nie erlebt haben. Ich bin gespannt, ob ich sie, den F-Wurf noch prima im Gedächtnis, davon überzeugen kann, dass anderes Futter auch lecker sein kann. Solange sie jedoch so gut zunehmen, muss ich mir um die Zufütterung keine Gedanken machen. Es reicht vollkommen, wenn ich Aura Nigra ausreichend (ihrer Meinung nach viel zu wenig!) füttere.
Da die lieben Kleinen so satt und zufrieden sind, sind sie auch gleichzeitig der ruhigste Wurf, den wir jemals hatten, bis jetzt... Trotzdem lassen sich kleine Unterschiede erkennen, sobald man eines von Ihnen in die Hand nimmt. Idas und Ingvar scheinen wirklich nur ans Futtern und Schlafen zu denken, Kuscheln ist auch ganz schön, wiegen lassen sich beide sehr manierlich, also insgesamt zwei sehr gelassene Vertreter ihrer Rasse. Die beiden Mädels und Iram sind schon lebhafter und bringen auch zum Ausdruck, wenn ihnen etwas nicht passt. Bei ihnen sollte man das Wiegen in Angriff nehmen, wenn sie sowieso satt und müde sind. Mal sehen, wenn die Wichtel größer sind, ob sich diese Beobachtungen bestätigen.
Gestern zum Beispiel, versuchte Iram schon seine ersten, wackligen Schritte. Da die Koordination noch nicht so richtig klappt, denn die Augen sind zwar geöffnet, aber richtig sehen geht noch nicht, wurde ein recht unrunder Kreis daraus, lautstark vom kleinen Mann dokumentiert. Letztlich siegte die Schwerkraft und zog Kopf und Po in die Tiefe der Wurfkiste, was dazu führte, dass man auf der Stelle vor „Erschöpfung“ einschlief.
Bei Allen sind jetzt die Augen geöffnet und es scheint, als ob sie ihre Umwelt auch schon etwas wahrnehmen können und das obwohl die Ohren noch geschlossen sind. Zumindest die Nase funktioniert wohl schon recht gut, denn sobald Frau Mama nur den Raum betritt, kommt das eine oder andere Köpfchen nach oben gestreckt und nimmt offensichtlich den guten Duft der Muttermilch wahr. Mama hingegen fängt jetzt an, wie alle Mütter, die ich kannte, die Kleinen zu rufen, alle in „Aufruhe“ zu versetzen, um sich dann scheinbar grinsend in den, bei der Wurfkiste stehenden, Hundekorb zu verziehen. Ich habe bis heute nicht begriffen, was dieses Verhalten bedeuten soll.
Jetzt, wo die Sinne erwachen, wird die Entwicklung der Plüschbären rasant voranschreiten. Ich lasse Sie/Euch wissen, wie es weiter geht.

20.05.-25.05.:
Wieder ist fast eine Woche vergangen und es ist in der Entwicklung der I-Monster viel passiert. Waren sie bis zu dem Zeitpunkt, dass sich auch die Ohren öffneten, ein artiges und friedliches Fünferpäckchen, welches seiner Züchterin die Nachtruhe gönnte, so änderte sich dies schlagartig, als sie entdeckten, dass sie erstens nicht allein auf der Welt sind und zweitens, dass sie eine Stimme besitzen! Diese wird dann auch kräftig trainiert, vorzugsweise mitten zur nachtschlafenden Zeit.
Eigentlich war der Plan, dieses Jungvolk erst am Sonntag ins Wohnzimmer umzusiedeln, da Züchterin meinte, nicht nur durch den Wurf, sondern auch tatsächlich um ein weiteres Jahr zu altern und sie eine beste Freundin hat, die meinte, dass so ein rundes Ergebnis nicht ohne zünftige Feier an mir vorüber gehen dürfte, dieses erst recht nicht, wenn besagte Freundin am gleichen Tag, nur ein Jahr später das Licht der Welt erblickte. Somit war für diese Feier der 24.5. anberaumt. Daher sollten Welpen und Mutter erst am 25.5. umsiedeln. Den Zwergen war jedoch so warm in ihrer Kiste, dass sie zwei Nächte ihrem Unmut freien Lauf ließen. Somit wurde umdisponiert und mein Schlafzimmer komplett mit Laken ausgelegt und die Kleinen in die „Freiheit“ entlassen. Seit dem schliefen sie nachts wieder und ich auch, juchhu!
Während die Kleinen sich und ihre Umwelt Stück für Stück entdecken, bereiteten meine Freundin Gabi (Züchterin von Aura Nigra), ihre Mama Christel und Doro (eine liebe Freundin vom Hundeplatz) mit ihrer gesamten Familie ein wirklich grandioses Fest für Samstag vor.
Bis zum Schluss habe ich nichts davon geahnt! Das Motto lautete Mittelalter und zwar mit Allem was dazu gehört. Es gab ein zünftiges Wildschwein am Spieß, Gabi ließ extra für mich einen Barden aus dem Kölner Land anreisen. Ich bekam ein wundervolles Kleid mit einem passenden Geschmeide dazu und alle waren dem Anlass entsprechend gekleidet. Der Clou war aber unser Schutzdiensthelfer, verkleidet als Hofnarr, nichts passt besser zu ihm, ob allerdings unsere Hunde ihn, nach diesem Auftritt, noch ernst nehmen, wird sich zeigen müssen.
Jedenfalls möchte ich Allen danken, die mir dieses wirklich tolle Fest geschenkt haben.
Heute morgen rückte auch noch die gesamte Mannschaft an, um die Reste der Party komplett verschwinden zu lassen, ich hatte wirklich rundum nichts weiter zu tun, als mich feiern zu lassen, lieben, lieben Dank.
Jetzt war die Zeit gekommen, um Aura Nigra und die Babys aus ihrem abgeschlossenen Höhlendasein zu holen und in unsere Welt zu integrieren, dass heißt, sie in das Wohnzimmer umgesiedelt und die Wurfkiste bleibt Tag und Nacht geöffnet. Dieses wird nicht ohne lautstarkem Kommentar, insbesondere von Ifigenie, gelassen.
Die anderen Hunde des Rudels reagieren unterschiedlich. Banu ignoriert die Sache geflissentlich, frei nach dem Motto, „zum Glück sind das nicht meine Gören“. Enigma und Feronia sind höchst neugierig. Aura Nigra reagiert aber sehr differenziert auf die beiden neugierigen Ladies. Während Enigma in meinem Beisein sich den Zwergen nähern darf, blockt sie Feronia sofort ab. Rangordnung ist schon sehr faszinierend.
In den nächsten Tagen werden wir mit der Zufütterung anfangen, damit wir die Fellzwerge dann bald in den Garten „auswildern“ können.

26.05.-28.05.:
Die Entwicklung schreitet mit Meilenstiefeln voran. Konnten die Fellbündel sich letzte Woche nur mühsam für ein paar Schritte wacklig fortbewegen, so sind sie jetzt im gesamten Wohnzimmer (bescheidene 36qm) unterwegs. Natürlich immer sehr lautstark kommentiert. Die Nachbarn werden es mir insgeheim danken, dass Isolierglasfenster nicht nur die Wärme im Haus halten sondern auch dezibeldämpfend wirken!
Mittlerweile erkennen uns die Zwerge oder Würschte, wie Gabi sie nennt, schon recht gut und die kleinen Ruten bewegen sich wie Zitteraale. Es werden nun auch Züchters Finger und Zehen gekostet, denn man muss als kleiner Hund von Welt schließlich wissen, wie brauchbar sein Werkzeug (Zähne) ist. Sind des Züchter Extremitäten nicht zur Hand bzw. Schnauze, so müssen auch Geschwister, Laken oder die Zwingerente (keine Angst, nur aus Stoff und welpenerprobt) herhalten.
Dennoch hält die Welt auch kleine Gemeinheiten für Hovawartkinder bereit. Eine davon nennt sich Wurmkur. Normalerweise mache immer ich mich bei den lieben Kleinen sehr unbeliebt, diesmal habe ich das „Vergnügen“ Angus überlassen. Die Zwerge haben es, laut protestierend, über sich ergehen lassen, gelbe, nach Angus` Meinung, wenig vertrauenserweckende, Paste ins Mäulchen geschmiert zu bekommen. Auch mal schön, nicht die „böse Züchterin“ zu sein.
Ich konnte dafür gestern mit der ersten Milchmahlzeit punkten. Denn im Gegensatz zu ihren Halbgeschwistern (F-Wurf) lieben die I`s die zusätzliche, warme Mahlzeit und jubele innerlich, dass ich nicht mit Schabefleisch anrücken muss! Auch die zweite Portion am Abend und die heutige Morgenmahlzeit wurde mit Begeisterung entgegen genommen und doch sehr manierlich, wie es kleinem Hund so möglich ist, verspeist. Das lässt mich hoffen, dass diese Welpen auch Welpenfutter essen werden.

29.05.-05.06.:
Die Vorbereitungen zur Auswilderung des Fünferpäckchens waren so zeitraubend, dass mir keine Zeit zum Schreiben blieb. Da das Wetter zwischendurch zu wünschen übrig ließ, gestaltete sich das Trocknen der 8-10 Maschinen täglich gewaschener Hundebaby-Wäsche als logistisch höchst anspruchsvolle Aufgabe! Wenn es mal nicht regnete, schnell die Wäsche auf die Terrasse gestellt und vorgetrocknet, dann die vorgetrocknete Wäsche zur Endtrocknung in den Wäschetrockner, dann den freien Wäscheständer wieder neu bestückt und vor den nächsten Regengüssen gerettet. Zeitweise liefen zwei Waschmaschinen, der Wäschetrockner und die Spülmaschine gleichzeitig. Jeder halbwegs phantasiebegabte Mensch kann sich vorstellen, wie mein Wohnzimmer aussah.....
Sobald das Wetter wieder einigermaßen schön war, haben wir die Zwerge stundenweise in den Garten verfrachtet. Zunächst gestalteten Gabi, Rainer und wir beide den Garten erst mal in einen welpengerechten Hundespielplatz um. Unsere Tanne und die Eiben bekamen wieder ihren „Zwinger“. Das Regal im Welpenhaus in der untersten Ablage wurde ebenfalls welpensicher eingesperrt und die Terrasse mit Europaletten und VetBeds ausstaffiert.
Beim ersten „Ausflug“ bat ich Angus, von oben eine gebrauchte Babydecke mit in den Garten zu nehmen, damit die Welpis eine ihnen bekannte Stelle im Garten haben, falls sie verunsichert wären. Sobald man diese Fellkugeln auf dieser Decke „ausschüttete“, strömten sie auch schon in Sternformation aus, um ihr neues Terrain zu erkunden. Insbesondere Ifigenie testete sofort alle Grenzen auf Ausbruchstauglichkeit (ich ahne „Böses“ bis zur achten Woche). Angus fragte irgendwann, wozu er eigentlich die Decke in den Garten „geschleppt“ hätte, denn kein kleiner Hund kehrte dorthin zurück. Ich gab zurück, dass ich auch nicht verstehen würde, warum er bei 24 Grad im Schatten noch eine Decke benötigte.
Nachdem die Fellmonster müde wurden, verzogen sich einige unter das Trampolin, während ein Zwerg versucht, unter die Europaletten zu kriechen, was wir vereitelten, da die Gefahr bestand, er käme da nicht mehr alleine drunter hervor. Beim Durchzählen ergab sie Summe nur vier Welpen! Man kriegt sofort Panik und sucht sehr intensiv und verzweifelt. Beim herausfischen von Iram unter der Palette dachte ich, ich hätte dort noch ein zweites Fiepen vernommen und richtig, Imani war von der Gartenseite komplett unter die Palette gekrochen. So „schmiss“ sich Gabi in mein Minzebeet und fischte Imani von dieser Seite unter der Palette hervor. Sie meinte, es wäre zwar etwas unbequem, aber zumindest roch es gut nach Minze. Daher wurden besagte Paletten erst mal wieder abgebaut, bis die Welpen so groß sind, dass dort nicht mehr drunter passen.
Da die lieben Kleinen noch nicht wirklich davon zu überzeugen waren, ihren Schönheitsschlaf im Welpenhaus oder auf der Terrasse zu verbringen und die Nächte noch feucht und kühl waren, haben wir die Zwerge noch zwei weitere Nächte im Wohnzimmer gelassen. Juchhu, die Wäscheberge nehmen noch kein Ende!
Seit vorgestern schlafen sie nachts im Welpenhaus. Allerdings sieht dieses morgens auch entsprechend lecker aus....
Aura Nirga indes redet kein Wort mehr mit mir, denn sie muss nachts auch draußen bleiben. Nachdem ich ihr auch noch dass Gartentor mit einem Sichtschutz „verbarrikadiert“ habe und sie nicht mehr nach oben auf die Terrasse kann, denn die ist mit Gittern gesichert, ist sie schwer beleidigt. In der ersten Nacht stand ich allerdings morgens um 3 Uhr senkrecht im Bett, dachte ich doch, ich hätte Madame Werwolf im Garten. Sie muss wohl irgendetwas gehört oder gesehen haben, jedenfalls fing sie an zu bellen und jeder Beller endete mit einem langgezogenen Wolfsheuler. Da ich die meisten meiner Nachbarn gern habe, schimpfte ich sie gehörig aus und sie zog sich beleidigt zurück. Nach unseren Erfahrungen aus dem G-Wurf wissen wir, dass die Mütter sich daran gewöhnen, zum Gartenhund zu mutieren. Irgendwann wird sie auch wieder mit mir reden.
Heute Nacht hat sie einmal kurz gebellt, was sie auch soll, gab dann entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten aber schnell wieder Ruhe.
Die Zwerge haben sich mittlerweile prima akklimatisiert und genießen die neue Freiheit. Es gibt ja auch viel zu erkunden. Da sind Pflanzen und Spielzeuge, manchmal auch Geschwister, Züchter und Besuch zum reinbeißen und „totschütteln“, Wassernäpfe, in denen man während des Trinkens die Füße baden bzw. kühlen kann und viel Platz zum Rennen und Toben. Das Wetter ist prima und so verbringen Züchter und Besuch die meiste Zeit im Garten und wenn die Fellkugelblitze sich müde gespielt haben, schlafen sie sanft und selig auf den Füßen der Menschen.
Die einzelnen Charaktere zeigen sich jetzt immer deutlicher. Idas ist nach wie vor sehr gemütlich, während Ingvar sich jetzt lebhafter zeigt und Imani bzw. Iram in nichts nachsteht. Die „Knalltüte“ des Wurfes ist jedoch mit Abstand Ifigenie. Sie steht als erste auf und geht als letzte schlafen. Sie ist am weitesten unterwegs und hat manchmal auch gar keine Zeit zu essen. Wenn ihr langweilig ist, dann ärgert sie ihre Geschwister so lange, bis alle sich aus der Hütte verziehen und dann legt sie sich dort alleine schlafen.
Wie gesagt ist Idas das genaue Gegenteil davon. Essen und schlafen ist sein höchstes Gut. Gestern allerdings versetzte er uns in „Angst und Schrecken“. Angus brachte in zu mir in die Sprechstunde und meinte, dem geht es nicht gut. Er jammerte und „keutzte“ einen Schluck mit Wasser vermengtes Futter aus. Die allgemeine Untersuchung ergab eine normale Körpertemperatur und einen zwar recht prallen, jedoch nicht übermäßig schmerzhaften Bauch. Im Ultraschall sah man einen sehr gut gefüllten Magen und Darm. So sagte ich Angus, er möchte ihn mal wiegen und vergleichen, was er zum Vorabend zugenommen hat. Das erklärte das relative Unwohlsein. Er hat sich innerhalb eines halben Tages 400g!!! angefuttert. Da wäre mir auch schlecht! Somit fiel für ihn die Nachmittagsmahlzeit aus und nachdem er sich mehrfach entleert hatte, konnte er sich auch wieder einigermaßen bewegen. Hatte ich bisher immer Welpen, die ich „mästen“ musste, damit sie das erforderliche Gewicht zur Endabnahme erreichten, so müssen diese Zwerge wohl ab und zu Diät machen. Wir werden sehen, wie es weiter geht.

06.06.-11.06.:
Wieder ist Zeit ins Land gegangen und meine schwarzen und schwarzmarkenen Perlen sind schon über fünf Wochen alt. Man, wie die Zeit rennt!
Da man neben Welpen knuddeln, Häufchen und Seen entfernen, Futter in rauen Mengen zubereiten, manchmal auch noch ein anderes Leben und vor allem gesellschaftliche Verpflichtungen und natürlich auch Vergnügungen hat, rückte der 7.6. näher und damit die Hochzeit von Angus Patentochter Minni (eigentlich Miriam). Leider hatte Angus vergessen, rechtzeitig seinen Kleiderschrank zu durchforsten und sagte somit am Samstag Vormittag einen Satz, den man sonst nur und ausschließlich von Frauen hört: „Ich habe nichts anzuziehen“. Schwarze Hose ging ja noch, aber ein kariertes, etwas bäuerlich wirkendes Hemd, zu einer traditionellen Hochzeit, dass geht gar nicht. So schickte ich Herrn Pouch erst mal los, damit er sich wenigstens ein vernünftiges Hemd besorgt. Bei Temperaturen über 30 Grad konnte man auf einen kompletten Anzug mit Weste und Krawatte gut verzichten.
Er kam tatsächlich mit einem weißen! Hemd zurück (hab ich bei Angus in 25 Jahren noch nie gesehen), natürlich sehr edel und praktisch Mann, natürlich bügelfrei. Nein, im Ernst, er sah sehr gut darin aus.
Nachdem „Wurfoma“ Gabi eintrudelte, um den Tag mit ihren Fellenkeln zu verbringen, machten wir uns auf den Weg nach Trebbin, um in einem Schloß Hochzeit zu feiern. Es war wirklich wunderschön. Gabi bekam später noch Unterstützung von Andrea, lieben Dank an Beide!
Da das letzte Wochenende Pfingsten war, hatten die Welpen viel Besuch, der die lieben Kleinen jedoch meist nur schlafend erlebte, denn bei Temperaturen über 30 Grad sind die Welpen redlich platt und kommen eigentlich nur zum „Puschi“ machen, futtern und evtl. einer kurzen Begrüßung aus irgendwelchen Ecken hervor. Das aufgestellte Wasserbassin wird im Moment allerdings nur zum Trinken benutzt. Mit uns redeten die Zwerge am Sonntag jedoch kein Wort mehr, denn wir vermiesen ihnen eine Höhle nach der anderen. Auf Grund der Wärme verzogen sich die schwarzen Seelchen unter die Terrassentreppe, weil es im Sand einfach kühler ist. Da sie jedoch meinten, den Sockel für die Treppe systematisch freilegen zu müssen, wollte Züchterin mit dem Fünferpack ein „Friedensabkommen“ stiften. Züchterin sagte sich, sollten sie doch ruhig dort liegen, aber bitte schön auf bespannten Europaletten, so der Plan. Fünf kleine Fellmonster sagten sich, nö, dann krabbeln wir eben unter die Paletten. Da Welpen sich jedoch keine wirklichen Gedanken darum machen, wie sie im Zweifelsfalle auch wieder von der eingenommenen Flunderstellung aus die Kraft haben, sich daraus zu befreien, ersann Züchter einen wahrhaft fiesen Plan und drehte die Paletten einfach um!
Gut sagte sich Iram, dann durchbreche ich den Zaun um die Tanne und verkrieche mich dort. Nachdem ich ihn zweimal am Schlafittchen darunter hervor holte, zog er laut protestierend in Richtung Welpenhaus ab. Böser Züchter!
Natürlich tun uns die Kleinen leid und wir sprengen alle Nase lang den Weg und den Rasen, so dass es wenigstens ein bisschen erträglicher für die Zwerge wird.
Noch andere kleine Gemeinheiten denkt sich so ein Züchter aus, Halsbänder! Diese Welpen nehmen diese kleine Freiheitsberaubung jedoch erstaunlich gelassen hin, es wird sich nur relativ selten gekratzt.
Da die Fellkugeln sehr viel Menschennähe und auch das tägliche Handling gewöhnt sind, hatte Regina Franz, unsere Landesgruppenzuchtwartin, auch keine Probleme, sich bei der Zwischenabnahme die Ruten und Zähne anzuschauen, die Zwerge haben es prima und besser als manch erwachsener Hund über sich ergehen lassen. Alle sind Ok und es sind zur Zeit keine Fehler vorhanden.
Die Gewichte betragen zwischen 4 und 4,5 kg, wobei Idas nach wie vor der Schwerste ist. Ingvar wurde hingegen von Iram und nachfolgend von Imani überholt. Ifigenie bildet das Schlusslicht (aber nur in dieser Hinsicht...).
Idas ist auch immer noch der Friedlichste der Bagage. Er könnte als Mensch prima einen Hippie verkörpern, frei nach dem Motto „lasst uns einen Öko-Tee kochen und unsere Konflikte friedlich lösen oder mit John Lennons Worten give peace a chance“. Das Gegenteil davon sind Imani und Ifigenie, sie lassen sich beide nicht die „Wurscht von der Stulle“ ziehen und ordnen sich, wenn´s sein muss (ihrer Meinung nach), ihre Brüder auch mal unter. Ingwar ist ein sehr fröhlicher und menschenbezogener Hund, der immer zu Streichen aufgelegt ist, ähnlich wie Iram. Allerdings ist dieser recht willensstark und akzeptiert, ganz Hovawart, nicht unbedingt jede Grenze. Er fragt schon nach, ob es jemand Ernst meint, ist dabei aber nie böse. Beide zuletzt beschrieben Kerlchen wünschen sich noch eine jeweils passende, tolle Familie, die sie mit ihrem Charme um die Pfoten wickeln können.
Waren die Zwerge von den erwachsenen Ladies bis dahin geduldet und durften auch mal ungestraft in die eine oder andere Pfote zwicken oder an einer Rute ziehen, so werden die Erziehungsmaßnahmen seit zwei Tagen deutlich strenger. Besonders Mama versteht keinen Spaß mehr, wenn die Zwerge an die Milchbar wollen. Diese scheint für diesen Wurf jetzt endgültig geschlossen zu sein oder Aura Nigra säugt heimlich. Somit denkt natürlich Züchter sofort: „die armen Welpis, sie kriegen nicht mehr genug zu essen“ und sinniert über eine Nachtmahlzeit in Form von Trockenfutter nach. Diesen Plan versuchte ich gestern Abend das erste Mal in die Tat umzusetzen. Also spät abends zwei Näpfe mit Trockenfutter im Welpenhaus deponiert, in das Aura Nigra ja nicht rein geht, weil dort die kleinen Piranhas sind (dachte ich...), die Tür bis auf einen Spalt geschlossen und das Licht gelöscht.
Um 2:30 Uhr werde ich von einem ohrenbetäubenden Geschrei wach, als sei ein Verbrechen passiert. Der Tathergang lässt sich nur ansatzweise rekonstruieren. Als ich aus dem Fenster blicke, ist die Tür vom Welpenhaus sperrangelweit offen und Mutter steht im Türrahmen, umringt von fünf, dem Hungertod nahen Welpen, die dieses sehr, sehr lautstark zum Ausdruck bringen. Mutter hingegen lässt dieser Umstand völlig kalt (ich hoffe, meine Nachbarn auch und sie reden noch mit mir...) und verschwindet wieder hinter den Büschen, ich nehme an, satt und zufrieden mit vier Tassen Welpenfutter im Bauch. Die Zwerge bleiben frustriert zurück, denn in die Dunkelheit wagt sich dann doch keiner von ihnen. Heute Nacht werde ich jedenfalls weitere Raubzüge meiner schönen Schwarzen zu vereiteln wissen und damit den Nachbarn hoffentlich ihre wohlverdiente Nachtruhe gönnen. Ich werde berichten, wie es funktioniert hat.

12.06.-19.06.:
Die Prägung der Zwerge nimmt immer mehr Zeit in Anspruch, so dass ich das Welpentagebuch sträflich vernachlässigt habe.
Der Garten ist ein mittlerweile vollständig genutzter, großer Abenteuerspielplatz. Hier wird gerannt, miteinander getobt, Spielzeug und auch andere Dinge, wie der Gartenschlauch, Zweige des Apfelbaumes, Hosenbeine, Schrubber, Geschwister uvm. „totgeschüttelt“.
Die Racker wissen jetzt auch, dass es eine Welt außerhalb des Gartens gibt. Während die Leinenführigkeit wie am Schnürchen klappt und auch Ausflüge in Wald und Flur sowie zum Hundeplatz gemeistert werden, als hätte man dies alles schon tausend Mal gemacht, gestaltet sich das Thema Auto etwas differenzierter. Die erste Autofahrt mit Züchterin im Heck, verlief einigermaßen friedlich, was einen zu positiven Hoffnungen hinreißen ließ. Die nächste Fahrt mussten die lieben Kleinen in der Hundebox absolvieren. Meine freiheitsliebenden Perlen ließen ihrem Unmut ob dieser infamen Freiheitsberaubung lautstark die gesamte Umgebung hören. So stand ich dann mit heruntergelassenem Fenster an der Ampel und neben mir hielt ein Motorradfahrer. Dieser warf mir auch in Anbetracht meiner auffälligen Tierarztbeschriftung am Auto sehr seltsame Blicke zu. Bevor er sich meine Autonummer notierte, um evtl. den Tierschutz zu benachrichtigen, teilte ich ihm schnell mit: „keine Sorge, es sind nur Welpen und es ist die erste Autofahrt!“. Bis jetzt stand der Tierschutz noch nicht vor der Tür.... Auto fahren ist bis jetzt das einzige Problem der Zwerge, da ihre halben Geschwister (F-Wurf) Ähnliches veranstaltet haben, lässt es mich hoffen, dass irgendwann die Routine siegt oder ich stocktaub bin. Ich hoffe auf erstere Variante.
Noch suchen Ingvar und Iram ein geeignetes Zuhause. Bis jetzt waren nur ungeeignete Leute da, die eher lebende Alarmanlagen suchten, denn ein pelziges Familienmitglied. Nochmals möchten wir darauf hinweisen, dass wir unsere Welpen weder in Zwinger- noch in eine nur draußen-Haltung abgeben. Dafür sind uns unsere Welpen zu schade. Solche Menschen möchten sich doch bitte eine Alarmanlage kaufen. Diese hat gegenüber einem Hund echt enorme Vorteile: sie macht nichts kaputt, haart nicht, springt meist nur dann an, wenn etwas los ist, muss nicht Gassi gehen, frisst nicht so viel, wälzt sich nicht in unangenehmen Dingen, verursacht keine Tierarztkosten, muss nicht versichert werden, wird nicht alt und dann evtl. krank, springt niemanden vor Freude an, sabbert keine neuen Hosen voll und leidet vor allem nicht unter Langeweile und Einsamkeit. Ein ganz großes Argument für eine Alarmanlage ist auch noch, dass sie über die Jahre gesehen entschieden billiger ist. Die Nachteile sind, dass eine Alarmanlage sich nicht darüber freut, wenn man nach Hause kommt, ich sie nicht überall hin mitnehmen kann und sie mich auch nicht tröstet, wenn es mir mal nicht so gut geht. Voraussetzung für ein solches Hundeverhalten ist aber, dass ich mich mit meinem Hund beschäftige, dass ich ihm die Welt zeige, dass ich ihn zu einem umwelttauglichen Sozialpartner erziehe, der überall gerne gesehen ist.
So, nun habe ich mich genug ausgelassen und werde mich wieder meinen Hunden widmen, denn über diese muss ich mich nicht ärgern.

20.06.-24.06.:
Das Ende einer glücklichen Kindheit ( oh Gott, wie dramatisch!) rückt langsam näher. Jetzt sind die Zwerge 7 Wochen alt und könnten uns rein theoretisch in einer Woche verlassen, ich mag gar nicht dran denken.
Der Garten und dessen Inhalt wird intensivst bespielt, reicht den lieben Kleinen (zwischen 6,5 und knapp 7kg) nun schon nicht mehr aus. An der Leine laufen klappt ziemlich gut und Ausflüge sind eine willkommene Abwechslung, wenn, ja wenn da nicht dieses dämliche Auto fahren wäre. So macht man sich natürlich Gedanken, auch durchaus selbstkritischer Art, ist ihnen in der Box zu warm (bei Tageshöchsttemperaturen um die 18 Grad und heftigen Regenfällen eher unwahrscheinlich), ist ihnen schlecht (mit vollgefutterten Mägen müssten sie wohl brechen, was sie nicht tun) bleibt also eigentlich nur, dass sie meinen Fahrstil nicht mögen. Das erweist sich glücklicherweise auch nicht als die richtige Lösung, denn in Angus Auto mit ihm am Steuer heulen sie ebenso herzzerreißend. Wieder zu Hause angekommen, kann es insbesondere Ifigenie nicht erwarten, dass man ihr aus dem Auto hilft. Sie hat einen Plan. Nachdem sie die im Heck stehende Kiste mit allerlei autowichtigem Inhalt erklimmt hat, schlängelt sie sich elegant an Seite des Absperrnetzes durch eine kleine Lücke und landet on the top der umgeklappten Rücksitzbank und balanciert geschickt und mit hoch erhobener Rute darauf hin und her. Nicht auszudenken, wenn dass während der Fahrt passiert wäre!
Da die Welpen auch bei entspannten Waldspaziergängen, wenn sie Mama folgen, welche sich gerne mal im hohen Gras versteckt, sehr lautstark alles kommentieren, hege ich langsam den Verdacht, dass sie gar keine Angst beim Auto fahren haben, sondern nur sehr aufgeregt sind. Das macht es für meine Ohren zwar nicht angenehmer, würde aber erklären, dass sie ebenso friedlich schlafend eine Fahrt hinter sich bringen können. Was mich dieses zusätzlich vermuten lässt, ist der Umstand, dass sie nicht versuchen, selbstständig aus der Box auszusteigen und sie, wenn man sie in den Garten entlässt, nicht, wie andere Welpen erst mal den Stress durch eine wilde Toberei und Spielen abbauen, sondern, nach dem alle Wasser getrunken haben, sich sofort schlafen legen.
Auch in freier Natur verhalten sie sich streckenweise sehr anders als die vorherigen Würfe. Sie haben einen ausgeprägten Folgetrieb zu Aura Nigra und interessieren sich relativ wenig für die Umwelt. Auch Züchterin kann „zuckersüß“ Hundebaby flöten, es interessiert sie nicht die Bohne! Das führte einmal dazu, dass sich dieses kleine, freche, Rudel genau in die entgegengesetzte Richtung aufmachte als Mutter und Züchterin. Letztere machte sich zunächst wenig Sorgen, denn bei allen anderen Welpen hat der Schlachtruf: „Babys, Babys“ immer gefruchtet. Mutter schien froh zu sein, die Bande endlich mal nicht am Haken zu haben, also sah sie erst recht kein Grund zur Panik. Nur überkam fünf kleine Hovawarte ein akuter Taubheitsanfall und Züchterin konnte soviel flöten, wie sie wollte, sie machten sich in einem Affenzahn auf und davon. Nun packte mich doch die Unruhe, also trieb ich Aura Nigra in Richtung Welpen an, sie machte sich etwas missmutig auf den Weg, verstand meine Aufregung also ganz und gar nicht.. Erst als wir hinter den Welpen her joggten (ich hasse Joggen!) nahmen sie gnädigerweise von uns Notiz und waren dann auch ganz froh, uns wiedergefunden zu haben. Für die nächsten, bis zur Abgabe, geplanten Ausflüge wird Mami wohl nicht mehr jedes mal dabei sein....
Am Wochenende kam Papa Baxter mit seinem Frauchen Sabine und ihrer Tochter Julia zu Besuch, um den Nachwuchs zu begutachten. Während Sabine und Julia schwer entzückt von den Ablegern war, hielt sich Baxters Begeisterung sehr in Grenzen, zumal er, obwohl ganz Gentleman bei unseren Mädels, insbesondere bei Aura Nigra nicht wirklich gut ankam. Trotzdem war er recht souverän, aber, glaube ich, auch sehr froh, dass er nicht hier bleiben musste. Die Zwerge bekommen auch sonst sehr viel Besuch und sind Menschen sehr zugeneigt. Dabei präsentieren sie sich manchmal als wilde, kleine Horde, die mit Allem spielen, was ihnen zwischen die fiesen, spitzen Zähne kommt, können dann aber genauso lieb, verkuschelt und sehr, sehr anhänglich sein.
Daneben läuft natürlich die Umweltprägung auf Hochtouren. Heute stand der erste Stadtausflug auf dem Plan. Mit Gabi zusammen fuhren wir in Richtung Einkaufszentrum mit einem Fressnapf-Geschäft. Da dürfen Hunde nämlich mit rein. Davor befindet sich eine große Grünfläche, ideal zum Lösen lassen. Diesmal hatte dort eine Baufirma große Röhren gelagert. Diese wurden von uns gleich für die Welpen als Tunnel zweckentfremdet. Die Zwerge ließen sich alle nach anfänglichem Zögern durchlocken und manche turnten danach wie alte Agility-Hasen durch die Röhren. Danach ging es zunächst als Dreierpack zu Fressnapf, während die restlichen Zwei laut protestierend im Auto warten mussten. Ich spielte Mutterersatz und lockte die drei Zwerge in den Markt. Das gestaltet sich als etwas schwierig, wenn man selbst noch einen Zwerg an der Leine hat, also Leine los lassen und den Abstand vergrößert, das Resultat ist, dass Welpen folgen. Eine Runde durch den Futterladen gedreht und wieder nach draußen. Die zweite Runde gestaltete sich noch problemloser, da ich als Möhre, diesmal ohne Hund voraus gehen konnte und die Zwerge mir prompt folgten, diesmal begleitet von den Protestrufen der Anderen. Zur Entspannung ließen wir die Welpen noch mal auf dem ehemaligen Flughafengelände Oranienburg ohne Leine laufen. Da Mama nicht mit dabei war, folgten uns die Kleinen jetzt mehr. Da Welpe noch nicht weiß, dass es nicht unbedingt gut ist, seinen Züchter so eng zu umringen, dass er kaum einen Fuß vor den anderen setzen kann, läuft man meist mit gesengtem Kopf und entweder sehr schlurfend oder wie ein Storch im Salat umher. Nachdem Angus sich sehr professionell über das richtige spazieren gehen mit Welpen ausließ, war er plötzlich umzingelt (es hätte nur noch ein Lasso und der Marterpfahl gefehlt) und wäre fast gefällt worden. Nachdem ich ihn fragte, ob er evtl. Schwierigkeiten beim Laufen hätte, ließ er den nicht ganz so professionellen Satz entgleiten, er hätte Welpen im Schritt (na ja, Jedem das Seine). Jedenfalls kugelten Gabi und ich uns fast vor Lachen.
Zu Hause angekommen mussten die Zwerge erst mal noch im Auto bleiben, da es in Strömen anfing zu gießen. Nachdem Angus sie in den Garten entließ, gibt es bis jetzt kein Bild und keinen Ton mehr von ihnen. Ich lasse sie bis heute Nachmittag schlafen und dann fahren wir zum Hundeplatz.

25.06.-02.07.:
Jetzt heißt es wirklich langsam an den Abschied denken. Die Riesenzwerge sind über acht Wochen alt und bereits gut auf ihr neues Leben vorbereitet.
Die Prägung umfasst neben den täglichen Autofahrten auch Ausflüge zum S-Bahnhof Oranienburg inklusive Fahrstuhl fahren, Automatiktüren durchlaufen und S-Bahnzüge von Innen inspizieren. Angus sagt, die Welpen seien „langweilig“, sie machen wirklich alles mit und haben vor nichts Angst. Samstag hat unser Zuchtwart den Wurf abgenommen, mit „Großmutter“ Janina (sie hatte Alf vom Blockhaus) als Zuchtwartanwärterin. Alle haben ihren Hund souverän gestanden. Sie sind kontaktfreudig, neugierig und sehr verspielt. Die Erscheinungsbildbeurteilung haben sie freundlich, gelassen und äußerst cool über sich ergehen lassen. Das Gesamturteil lautet, kräftige und selbstsichere Kerlchen ohne zuchtausschließende Fehler. Normalerweise werden unsere Welpen nach erfolgter Wurfabnahme zusammen mit unseren Freunden und Wegbegleitern des Zwingers aus der Grauzone standesgemäß getauft. Da aber die Züchterin Welpendemenz hatte und demzufolge nicht richtig rechnen konnte, hat sie die Welpen glatt um eine Woche jünger gemacht, so dass der Wurfabnahmetermin kurzfristig um eine Woche vorverlegt werden musste. Demzufolge konnte die Taufe auch erst am Sonntag stattfinden. Zünftig mit gebackenem Brot, selbstgemachten Salaten, Grillfleisch uvm. wurden die Kleinen im Kreise unserer Freunde getauft, wie sich das gehört mit einem Tropfen Sekt, den man vom Finger schlecken konnte. Sie ließen sich nicht lange bitten.
Alle Welpen haben ein schönes Zuhause gefunden.
Idas wird nach Frankfurt/Oder ziehen und dort in einer Psychotherapie-Praxis mithelfen, seinen Bruder Ingvar wird er oft wieder sehen. Dieser zieht ebenfalls dort hin und wird in Zukunft älteren Menschen in einem Seniorenwohnheim viel Freude bereiten. Iram zieht nach Hamburg und wird dort dreimal in der Woche in einer Schule mit sozial schwachen Kindern den Unterricht gestalten. Imani zieht zu Ihrer Tante Arwen und ihrer Cousine Cassandra. Daher wird sie ihre Schwester Ifigenie sehr oft wieder sehen, denn die darf bei Ihrer Mama, ihren Tanten und ihrer Halbschwester bleiben.
Bevor der große Auszug stattfindet, genießen wir die Welpen noch ein wenig und unternehmen viel mit ihnen. Montag gönnten wir ihnen nach dem anstrengenden Wochenende einen Tag nur mit spielen und toben im Garten. Allerdings vermiesen wir ihnen auch einige Liegeplätze in Matsch und Modder. Sie sind schwer beleidigt und buddeln aus „Rache“ tiefe Krater am Rand des Weges zum Welpenhaus. Auch spielen sie Einkriegezeck hinter der Absperrung der Tanne. Ein anderes, sehr beliebtes Spiel ist, wie machen wir des Züchters Rose (er hat genau eine im Blumentopf) und anderen Zierpflanzen den Garaus. Andererseits sind sie auch ausgesprochen hilfsbereit, wenn es darum geht neue Überdachungen gegen das schlechte Wetter zu schaffen, so versuchte ich, eine alte Zeltplane als Regenschutz zwischen mehreren Bäumen zu spannen. Das macht sich sehr gut, wenn am anderen Ende 5 Welpen a 7 kg hängen und zerren, was das Zeug hält. Es wird um sämtliches Spielzeug gekämpft und jedweder eroberte Liegeplatz gegen die Geschwister verteidigt. Imani entpuppt sich als „Hausbesetzerin“. Wir haben für die Welpen eine Plastikschnecke (eigentlich eine Kinderwippe), die natürlich, wie es sich für eine ordentliche Schnecke gehört, auch ein Schneckenhaus besitzt.. In dieses Haus kriecht Imani, um zu schlafen und wehe ein Geschwister will dort auch hin! Bedingt durch das teilweise sehr schlechte Wetter habe ich den Zwergen noch weitere mehr oder weniger trockene Liegeplätze im Welpenhaus geschaffen, diese werden ordentlich betobt und auch vehement verteidigt. Es wird jetzt langsam Zeit, dass jeder einzelne Hund zu seiner Familie kommt, auch wenn ich sie alle noch gerne ein wenig länger bei mir hätte. Bis am Freitag der erste Hund abgeholt wird, machen wir weiter in Sachen Prägung. Gestern stand dann auch der erste Restaurantbesuch auf dem Plan. Zuvor jedoch haben wir alle Fellbündel noch zum Austoben in den Wald „gekippt“. Sie bleiben jetzt nicht mehr, wie Anfangs, dicht zusammen, sondern strömen in alle Richtungen und sind dann auch mit akuter Taubheit geschlagen, wenn Züchter Hundebaby flötet. Allerdings muss kleiner Hund dann lernen, dass man vielleicht doch besser in der Nähe bleibt, denn sonst ist der Rückweg weiter, als Hund denkt. Nach dem Spaziergang wurden alle Zwerge beim Griechen unter den Tisch gelegt und verschliefen sanft und selig den ersten Restaurantbesuch.
Heute waren wir im Pflanzenmarkt, welcher auch eine Zooabteilung hat. Auch hier tun die Zwerge so, als hätten sie das alles schon tausend Mal gemacht. Faszinierend fand Imani allerdings die Streifenhörnchen. Am liebsten hätte sie wohl gern eins mitgenommen. Jetzt sind alle müde und träumen von all den Dingen, die sie gerochen und gesehen haben.

Die Persönlichkeiten unseres I-Wurfes:

Idas (griech. tapferer Held)

Ingvar (nord. von Ingwio = germ. Stammesgott Wächter bzw. Hüter)

Iram (hebr. wachsam)

Ifigenie (griech. Göttin, stark geboren)

Imani (arab. weibl. Glaube, Vertrauen)


Who is who in der Ahnentafel ihres Hundes ?
Namen über Namen, die Ihnen vielleicht wenig sagen. Wir möchten Ihnen helfen, die Ahnentafel Ihres Hundes etwas transparenter zu machen.

Die Kürzel:    
ZBNr. = Zuchtbuchnummer
VDH- ZBNr. = eingetragen beim Verband für das deutsche Hundewesen
SHSB = eingetragen im Schweizer Hundestammbuch
LKZ = Leistungskennzeichen, eine bestandene Prüfung
BH = Begleithundprüfung
SchH = Schutzhundprüfung
FH = Fährtenhundprüfung
VPG = Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde (neue Bez. für SchH)
Angekört = der Hund hat Jugend- und Hauptkörung bestanden
ZTP = Zuchttauglichkeitsprüfung (entspricht der Körung)
HD = Hüftgelenksdysplasie
HD-F = HD-Frei, kein Hinweis auf Hüftgelenksdysplasie
HD-V = HD-Verdacht, Übergangsform

 


Letzte Aktualisierung: 03.07.2014 Zurück  © 2007- 2014 Susanne Brey & Angus Pouch