Tagebuch D-Wurf aus der Grauzone 

Der D-Wurf, oder eigentlich alles ganz easy

Vorbereitung
Wie aus unserem Tagebuch des C-Wurfes ersichtlich, haben wir versucht, ab November 2004 neben unserem C-Wurf mit Alisha auch unseren D-Wurf mit Berlinn zu züchten.
Nach zwei erfolglosen Deckakten wurde Berlinn am 09.11.2004 von Carlos von der Seeweihe gedeckt. Leider stellte sich heraus, was uns auch schon klar war, dass der Zeitpunkt zu spät war. Berlinn blieb leer.
Wir versuchten im Mai 2005 erneut unser Glück mit Berlinn. Wieder einmal machten wir uns auf den Weg zum ausgesuchten Rüden. Dieser unerfahrene schwarze Rüde, der in der Nähe von Kiel stand, versuchte es zwar mit vollem Einsatz und im strömenden Regen unsere Berlinn zu decken, aber leider, wie auch in vorherigen Versuchen mit anderen Rüden ohne Erfolg. Wir übernachteten bei seinen Besitzern, die uns freundlicherweise ihr Gästezimmer zur Verfügung stellten und probierten es am nächsten Morgen noch einmal. Leider ohne Erfolg...
Dabei hätte das Ambiente durchaus etwas für sich gehabt. Der Rüde wohnt nämlich mit seinen Besitzern in einem umgebauten Schloss. Jedenfalls wären die Fotos des Deckaktes, hätte er denn geklappt, äußerst stilvoll gewesen.
Es war uns jedoch mal wieder kein unkomplizierter Deckakt gegönnt und wir fuhren weiter nach Hamburg zu Xerxes von der Ordensburg.
Er ist ein erfahrener Rüde und der Deckakt, an einem Freitag, den 13., klappte ohne Schwierigkeiten. Auch das Nachdecken am nächsten Tag verlief ohne Probleme.
Wir waren froher Hoffnung. Die Ultraschall-Untersuchung am 21. Tag der Trächtigkeit, was eigentlich noch ein wenig früh ist, wies auf eine Trächtigkeit hin. Auch der Tastbefund ließ auf Welpen hoffen.
Ab der vierten Woche wurde Berlinn aber plötzlich wieder leichter und der Relaxin-Test ergab, dass Berlinn nicht bzw. nicht mehr trächtig war. Sie hatte die Welpen wohl resorbiert.
Nun hieß wieder auf Alisha warten. Zwar wurde Berlinn früher heiß, als Alisha, aber wir wollten nicht schon wieder eine Sondergenehmigung für 2Würfe beantragen, zumal es diesmal hierfür keine Begründung gab.
Alisha wurde im November 7 Jahre alt und es würde aller Wahrscheinlichkeit ihr letzter Wurf werden.

Das Decken:
Mit etwas gemischten Gefühlen machten wir uns am 10.12.2005 auf den Weg zum auserwählten Rüden. Wir hatten deswegen etwas Sorge bezüglich dieses Deckaktes, weil wir ja seit der Planung des C-Wurfes keine Deckfahrt ohne Hindernisse mehr hinter uns haben. Außerdem hatte der auserwählte Rüde, der inzwischen zwar schon mehrfach erfolgreich gedeckt hat, schließlich unsere Berlinn schon mal verschmäht.
Was uns beruhigte, war dass, sollte es nicht klappen, die anderen Rüden diesmal nicht so weit von uns entfernt wohnten.
Am Vormittag des 10.12. trafen wir bei Atze vom Scheunenweg ein. Er ist ein wunderschöner, schwarzmarkener Rüde, mit sehr freundlichem und ausgeglichenem Wesen.
Am Gartentor erfolgte von beiden Seiten eine sehr stürmische und hochinteressierte Begrüßung.
Schon nach ca. 10 Minuten war es soweit. Was wir nach unseren „Odysseen“ schon nicht mehr für möglich gehalten hätten, Atze hat Alisha völlig unkompliziert gedeckt!!!
Auch am folgenden Tag klappte das Nachdecken ohne Komplikationen.
Matthias, der Besitzer von Atze, erzählte uns, dass Atze nur Hündinnen deckt, bei denen der Zeitpunkt optimal gewählt wäre, ansonsten würde der Rüde sich nicht um die Hündin kümmern.
Diese Aussage ließ uns vermuten, dass Berlinn damals nicht oder nicht mehr so weit war. Unsere beiden Hündinnen lassen sich über mehrere Tage problemlos decken, so dass der optimale Zeitpunkt bei beiden Damen schwer zu bestimmen ist.
Drei Tage, bevor wir mit Alisha zu Atze fuhren, haben wir auf unserem Hundeplatz ausprobiert, wie Alisha auf den zweiten auserwählten Rüden reagiert. Unter natürlich strenger Aufsicht hat sie sich zwar schon für den Rüden interessiert, ihn dann aber doch noch ordentlich verbrummt.
Matthias Aussage über Atze ließ uns jetzt auch auf einen Wurf hoffen.
Nun hieß es wie immer warten.
Ich versuchte meine Hoffnungen und Wünsche im Zaum zu halten, um nicht wieder, sollte es nicht geklappt haben, so enttäuscht zu sein.

Trächtigkeit:
Alisha benahm sich jedenfalls sehr trächtig. Das hatte aber nichts zu sagen, da sie sich auch so verhält, wenn sie scheinträchtig ist.
Diesmal ließ ich mich auch mit der Trächtigkeitsuntersuchung nicht drängen, denn ich wollte ein sicheres Ergebnis haben.
Am 31. Tag der möglichen Trächtigkeit nahm ich Alisha Blut ab und sendete es mit einem „Eilt“ Vermerk ins Labor.
Da ich am folgenden Tag nicht in der Praxis sein würde, nahm ich die Telefonnummer des Labors mit nach Hause, um dann dort anzurufen.
Am Folgetag der Blutentnahme fuhr ich zunächst, wie jeden Mittwoch, morgens zur Schule. Nach dem Unterricht brachte ich wie gewohnt Brötchen mit nach Hause und Angus und ich begannen zu frühstücken.
Irgendwie war mir aber der Appetit vergangen denn jetzt musste das Ergebnis im Labor eigentlich da sein...
Nun doch sehr aufgeregt wählte ich die Nummer und fragte, ob der Befund schon da sei. Offensichtlich muss ich die Putzfrau oder jedenfalls jemanden am Telefon gehabt haben, der recht wenig Ahnung hatte, was er da tat.
Nach einigen Recherchen am anderen Ende der Leitung erfolgte die Auskunft, der Befund sei da, ansonsten nur Schweigen.....
Nach einer kurzen Pause meinerseits, ob dem Schweigen etwas folgen würde, fragte ich ziemlich aufgeregt.... ja und...?!
Am anderen Ende der Leitung erhielt ich die Auskunft, dass es sich um den Relaxin-Test handelte...., wieder Schweigen.
Dass ich diesen Test angefordert hatte, wusste ich selbst, aber wie war das Ergebnis????
Dann endlich kam die erlösende Antwort, der Relaxin-Test war positiv!!!!
Das bedeutete die Hündin war trächtig und die Welpen lebten.
Relaxin ist ein Hormon, welches nur von lebenden Welpen ab dem 28. Tag der Befruchtung produziert wird.
Nun konnten wir uns wirklich auf unseren D-Wurf freuen.
Nach der Katastrophe des C-Wurfes hatten wir beide eigentlich nur einen Wunsch: Hauptsache gesund und ohne Komplikationen für Mutter und Welpen geboren.
Matthias, den wir als ersten anriefen hat sich auch sehr über diese Nachricht gefreut.
Nun hieß es in Ruhe abwarten, was Alisha da „ausbrütete“.
Mittlerweile war auch der Ausbau unseres Hauses soweit gediehen, dass fast alle Kartons ausgepackt waren. Die meisten Zimmer waren eingerichtet. Am wichtigsten ist jedoch das Hunde- bzw. Welpenzimmer.
Alles war bereit und wartete nur noch auf den Nachwuchs.

09.02.2006, die Geburt:
Da Alisha bisher immer vor dem 63. Trächtigkeitstag, welcher diesmal der 11.02.2006 wäre, geworfen hatte, rechneten wir ab Mittwoch, den 08.02. mit der Ankunft der D´s.
Am Montag hatte ich frei und wir trafen die letzten Vorbereitungen für den Wurf.
Alle eventuell notwendigen Dinge wurden bereitgestellt und die Wurfkiste gereinigt und aufgestellt.
Alisha nahm diese auch sofort in Beschlag. Als erfahrene Hündin weiß sie schließlich, worauf es ankommt. Sie brummt auch Kerrin und Berlinn an, wenn diese mit in „ihre“ Kiste wollen.
Dienstag sollte mein letzter Arbeitstag sein, dann hatte ich Urlaub.
Am Dienstag morgen fraß Alisha nichts mehr. Beim Messen der Körpertemperatur stellte sich heraus, dass diese mehr als 1 Grad Celsius unter normal war. Diese beiden Anzeichen sprachen sehr dafür, dass die Geburt bereits am Dienstag, den 07.02. erfolgen könnte.
Wieder einmal brachte Alisha meine gesamte Planung durcheinander. Eigentlich hätte ich am Nachmittag noch arbeiten müssen und Angus war den ganzen Tag außer Haus.
Also rief ich meine Chefin an und berichtete von meinem Problem.
Diese war zwar nicht hoch erfreut, aber ich konnte zu Hause bleiben und auf unseren Wurf warten.
Mittags kehrte Alisha´s Appetit zurück und abends verspeiste sie trotz anhaltend niedriger Körpertemperatur ihr Abendessen mit Wonne. Sie zeigte keinerlei Anzeichen einer nahenden Geburt. Mittwoch gingen Angus und ich nicht mehr auf den Hundeplatz, denn Alisha´s Appetit war stark wechselnd bis nicht vorhanden und die Körpertemperatur blieb deutlich niedrig. Abends wurde sie dann unruhiger als sonst.
Sollte sie diesmal in der Nacht werfen?
Bisher hat sie immer tagsüber geworfen.
Ich musste am nächsten Morgen um 8:00 Uhr in der Schule sein und hatte dank meines neuen Stundenplans 6 Stunden Unterricht, so dass ich früh schlafen ging.
Angus hat im Wohnzimmer auf der Couch genächtigt und alle halbe Stunde nach Alisha gesehen. Diese hatte mittlerweile die gesamte Wurfkiste umgegraben und versuchte auch durch den Fliesenboden zu kommen.
Als ich am nächsten morgen um 7:00 Uhr das Haus verließ hatte Alisha nichts gefressen und die Körpertemperatur war jetzt noch niedriger.
Eigentlich hätte ich bis Mittags Unterricht gehabt. Gegen 9:00 Uhr bekam ich dann von Angus eine SMS (moderne Kommunikationsmittel sind manchmal Gold wert), dass ein blonder Rüde um 8:05 Uhr mit 480g geboren wurde und um 8:17 Uhr eine schwarze Hündin mit 330g, die leider tot war.
Zunächst ließ ich meine Klasse mal kurz allein, um mit Angus zu telefonieren, denn ich machte mir natürlich Sorgen, dass eventuell wieder etwas schief gehen würde. Außerdem wunderte mich natürlich bei dieser Verpaarung, dass dabei schwarz fallen sollte.
An einen qualifizierten Unterricht war natürlich nicht mehr zu denken, dafür war ich viel zu aufgeregt.
Meine Kollegin Frau Müller, ebenfalls Tierärztin an der Schule, bot mir an, meinen Unterricht mit zu übernehmen. Ich ging zu meinem Abteilungsleiter und schilderte ihm die Situation. Er hatte glücklicherweise Verständnis und ich durfte die Schule vorzeitig verlassen.
So ruhig wie möglich fuhr ich nach Hause. Als ich dort angekommen war, waren bereits 2 weitere Welpen geboren.
Um 8:51 Uhr eine sm-Hündin mit 490g und um 9:18 Uhr eine blonde Hündin mit stolzen 550g.
Ich sah mir die tote Hündin an. Sie war nicht schwarz sondern schwarzmarken und war eigentlich vollkommen normal entwickelt, eben nur zu leicht, schade.
Um 10:35 Uhr wurde noch ein blonder Rüde mit 520g geboren. Wir warteten noch eine Stunde, aber Alisha machte keine Anstalten mehr, um weitere Welpen zur Welt zu bringen. Sie sah auch schon wieder ziemlich schlank aus und mein Tastbefund zeigte keine weiteren Welpen in der Gebärmutter.
Alisha hatte bis kurz vor der Geburt 8 kg zugelegt und so hatten wir mit ein paar mehr Welpen gerechnet. Diese Welpen sind aber auch viel schwerer als wir es sonst von Alisha´s Nachwuchs gewöhnt waren. Sie hat wohl auch für sich selbst gefressen.
Jedenfalls ging die Geburt, für Alisha´s Verhältnisse sehr schnell und so wie wir es uns gewünscht hatten vollkommen ohne Komplikationen.
Die Welpen sind sehr propper und überaus agil.
Leider ist auch diesmal für uns keine Hündin dabei und wir müssen schauen, wie es mit unserer Zucht weiter gehen wird.
Die blonde Hündin ist sehr dunkel und hat auf der Stirn und an den Hinterpfoten weiß.
Sie heißt Deona, was die Göttliche heißt und ist schon seit langer Zeit Frau Bruch versprochen, die eine Schwester von unserer Amanda hatte.
Die sm-Hündin hat bis jetzt relativ wenig Marke, wie bei Alisha´s Kindern üblich. Sie heißt Delana, was die dunkle Eroberin bedeutet und ist für unseren Freund Jürgen, dem wir viel zu verdanken haben, bestimmt.
Der erstgeborene Rüde ist wie seine blonde Schwester ebenfalls sehr dunkel und hat genau, wie sie weiß auf der Stirn. Er heißt D´Artagnan. So hieß einer der vier Musketiere und bedeutet soviel wie der, der aus der Gegend oder dem Dorf Artagnan in Frankreich stammt.
Der letztgeborene blonde Rüde ist korrekt mittelblond mit viel Aufhellungen. Er trägt den Namen Darius, was soviel wie der Mächtige bedeutet.

Jedenfalls kann man bis jetzt sagen: alles ganz easy.

10.02.2006:
Die Welpen sind jetzt einen Tag alt und so fit, als wären sie mindestens schon doppelt so alt.
Sie wehren sich kraftvoll und heftig, wenn man sie in die Hand nimmt. Man muss sie schon in beide Hände nehmen, wenn man sie festhalten will, weil sie sich so schnell aus einer Hand herauswinden.
Alisha geht es so prima, wie nie zuvor so kurz nach dem Werfen. Sie frisst mit großem Appetit und kümmert sich vortrefflich um die Kleinen.
Allerdings hat sie mit ihrem Kleeblatt nicht wirklich viel zu tun. Daher verlässt sie die Wurfkiste jetzt schon, um zu schauen, was der Rest des Rudels so treibt.
Abends kommt die Zuchtwartin Frau Hübner vorbei. Sie schaut sich jeden einzelnen Welpen, streng überwacht von Alisha, genau an und ist sehr zufrieden.
Auch die tote Hündin wird von ihr genau begutachtet. Ebenso, wie ich, kann sie keine Auffälligkeiten feststellen. Daher werden wir sie morgen im Garten beerdigen.
Beim Wiegen am Abend haben die Welpen nichts zugenommen, bzw. etwas abgenommen. Wir machen uns deswegen keine Sorgen, denn sie sind sehr munter und es passiert häufig nach der Geburt, dass die Welpen erst mal abnehmen.
Alles läuft so, wie man sich das als Züchter wünscht.
Nach den Aufregungen der letzten Jahre ist dieser Wurf bis jetzt Balsam für die Seele.

11.02.2006 - 12.02.2006:
Alles läuft bestens. Die Welpen nehmen gut zu und Alisha geht es prächtig. Jedoch scheint sie sich etwas zu langweilen. Sie ist mit diesem kleinen Wurf offensichtlich nicht ausgelastet. Allerdings hat sie als erfahrene Hündin auch genug Routine, um zu wissen, wann die Kleinen nur schreien, weil ihnen irgendetwas nicht passt oder wann sie ein dringendes Bedürfnis plagt.
Am Sonntag hat Frau Bruch angerufen und uns mitgeteilt, dass ihr Familienrat sich für Deona entschieden hat. Wir freuen uns sehr darüber, denn immerhin hat Familie Bruch jetzt 2 ½ Jahre auf eine blonde Hündin von uns gewartet.
Sonntag haben wir auch Monika und Jürgen eingeladen, damit sie sich Delana mal anschauen können. Auch Jürgen wartet jetzt seit fast 2 Jahren auf seine Hündin. Sie werden zu Hause Kriegsrat halten und sich überlegen, ob sie jetzt eine Gefährtin für ihren blonden Rüden Bob dazu nehmen möchten.
Somit sind beide Mädchen untergebracht, denn sollten Monika und Jürgen zu diesem Zeitpunkt keinen zweiten Hund haben wollen, behalten wir Delana selbst.
Jetzt müssen nur noch die beiden Jungs ein Zuhause finden.
Zwar hatten wir diesmal auch Anfragen wegen Rüden, aber wie es immer so ist in einem Züchterleben, diesmal stimmt die Farbe nicht. Alle Anfragen kamen nach schwarzmarkenen Rüden.
D´Artagnan ist zwar recht dunkel, für schwarzmarken hat es aber dennoch nicht gereicht. Wenn er einmal groß ist, wird er wahrscheinlich Berliner Blond sein. Diese Farbe ist zwar sehr schön, aber bevorzugt wird in der Zucht ein Mittelblond.
Darius hat das korrekte Blond und dazu sehr schöne Aufhellungen. Mal sehen, ob das so bleibt, denn häufig verändern sich die Farben noch etwas.
Jetzt fängt die Pigmentierung an, sich durchzufärben. Dann sehen die blonden Welpen nicht mehr aus wie kleine Schweinchen.
Dieser Wurf ist äußerst lebhaft und wenn die Kleinen anfangen, Radau zu machen, hört sich das an, als ob mindestens zehn Welpen in der Wurfkiste herumturnen, dabei sind es nur vier. Wir sind jedenfalls sehr gespannt, ob sie dieses Temperament beibehalten, wenn sie größer sind.

13.02.2006:
Die Welpen sehen richtig kugelrund aus. Zu viert ist ihre Milchbar ja auch vergleichsweise riesig. Nach dem Wiegen am Abend müsste man Darius eigentlich in „Dicker Bert“ umtaufen, er hat 60g zugenommen. Die anderen waren nicht ganz so verfressen, haben aber auch gut zugenommen.
Alisha ist heute zum ersten Mal wieder mit den anderen spazieren gegangen. Während sie Kerrin und Berlinn zu Hause wachsam im Auge behält, sobald sie sich nur dem Wurfzimmer nähern, war sie draußen sehr entspannt und genoss sichtlich, dass es auch noch etwas anderes als Welpen gibt. Auf dem Rückweg hatte sie es jedoch ziemlich eilig, wieder zu ihrer Vierer-Bande zu kommen.

14.02.2006:
Wieder sind die Welpen einen Tag älter. Angus war den ganzen Tag außer Haus und bemerkte am Abend, dass die kleinen „Biester“ ordentlich gewachsen sind. Das zeigte sich auch deutlich bei der abendlichen Gewichtskontrolle. Deona und D´Artagnan haben jeweils 80g zugenommen und wiegen jetzt 670g bzw. 620g.
Darius hat 70g zugelegt und ist derzeit mit 690g der schwerste Hund. Delana ist unsere leichteste, aber auch sie hat 60g zugenommen und wiegt immerhin 600g.
Alle Welpen sind sehr agil und jegliches Handling wird mit einem ordentlichen Protest sowohl körperlich, als auch in Lautstärke kommentiert. Was soll man denn auch als Hund machen, wenn man weder hören noch sehen kann....
Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell sich so kleine Hund vorwärts bewegen können, denn sie können ja noch nicht laufen. Wenn Alisha in die Wurfkiste klettert und die Welpen wach sind, hat sie richtig Mühe sich hinzulegen, ohne einen Welpen dabei zu treten. Leider vergisst man so viel und wir fragen uns, wie sie das damals beim B-Wurf mit neun Welpen immer geschafft hat.
Ansonsten sind Alisha und ich mittlerweile ein eingespieltes Team und ich habe nicht viel Arbeit mit dem Wurf. So komme ich in diesem Urlaub zu Dingen die ich schon lange mal wieder machen wollte bzw. die schon lange liegen geblieben sind.
Eigentlich ist ein Vierer-Wurf sehr erholsam. Es bereitet uns jedoch etwas Sorge, dass die Nachfrage nach blonden Rüden gleich Null ist. Sieht man sich die Welpenliste unseres Zuchtvereines an, so sind überall noch Rüden zu haben, die Hündinnen sind meist sofort vermittelt. Das kann vielerlei Ursachen haben. Hündinnen sind kleiner als Rüden und wirken daher eventuell nicht so bedrohlich auf Menschen, die keine Hunde mögen oder vor ihnen Angst haben. Die Regenbogenpresse hat in den letzten Jahren auch etliches dazu beigetragen, besonders große Hunde in ein schlechtes Licht zu rücken. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein gut sozialisierter und erzogener Hovawart noch nie ein Problem für andere Menschen war und ist.
Oft wird auch behauptet, dass Rüden schwerer zu erziehen seien, als Hündinnen. Das können wir so nicht bestätigen. Rüden sind direkter als Hündinnen, die meist ihre Besitzer austricksen, um irgendetwas zu erreichen. Der Rüde versucht seine Vorhaben auf dem direkten Weg umzusetzen. Dem kann man auch genauso direkt begegnen.
Alisha´s Söhne sind für deren Besitzer, selbst wenn es deren erster Hund ist, kein großes Problem. Diese zehn erwachsenen bzw. halberwachsenen Jungs bereiten ihren Besitzern ausnahmslos viel Freude und keiner von ihnen macht einen Rudelführungsanspruch geltend.
Wir werden sehen, ob sich in den nächsten 7 Wochen noch einiges in Richtung Rüdenvermittlung tut.

15.02.2006:
Heute haben die Welpen nicht so viel zugenommen, aber immerhin ausreichend. Alisha verlässt jetzt auch öfter die Wurfkiste. Sie zeigt ein wirklich merkwürdiges Verhalten. Sie ist hin und her gerissen. Einerseits möchte sie gerne wieder am Rudelleben teilhaben, andererseits, sobald sich Mensch oder Hund in Richtung Wurfzimmer begibt, ist sie schnurstracks in der Wurfkiste und bewacht ihre Kleinen.
Kerrin lässt sich immer weniger von Alisha´s Gebrumme beeindrucken und nimmt jede Gelegenheit wahr, in die Nähe der Wurfkiste zu gelangen. Berlinn hält sich, wie auch schon beim C-Wurf, vornehm zurück und scheint sich wenig für den Wurf zu interessieren. Mal sehen, wie sie sich verhält, wenn die Welpen größer sind, oder sie hoffentlich selbst irgendwann einen Wurf hat.
Abends waren Angus und ich noch bei unserem Hovawart-Stammtisch, der jeden Mittwoch nach der Platzarbeit stattfindet. Natürlich haben wir auch Fotos gezeigt und unser Freund Jürgen grinste über beide Ohren, als er seine Delana den anderen Vereinsmitgliedern zeigen konnte. Jedenfalls ist es ein schönes Gefühl, wenn man jemanden, den man gern mag, so viel Freude bereiten kann.

16.02.2006 - 17.02.2006, der Schreck in der Abendstunde:
Am 16.2. sind die Welpen eine Woche alt. Sie tun das, was alle Welpen in diesem Alter hauptsächlich tun, nämlich fressen und schlafen.
Alisha säugt und putzt unermüdlich. Um diese Leistung bringen zu können, vertilgt sie riesige Futtermengen. Trotz dieser „Fettlebe“ scheint sie immer Hunger zu haben, so dass nach den Fütterungen regelmäßig die Näpfe unserer anderen beiden Damen inspiziert. Leider immer ohne Erfolg, denn die Beiden denken nicht daran, auch nur den kleinsten Krümel für Alisha übrig zu lassen.
Freitag müssen wir die Hunde ausnahmsweise länger alleine lassen. Angus muss ein paar Aufträge erledigen und ich habe ein Seminar an der Schule. So sind wir erst am frühen Nachmittag wieder zu Hause. Zunächst fällt uns nichts ungewöhnliches auf. Alles scheint normal zu sein. Die Kleinen schlafen friedlich und auch Alisha scheint es gut zu gehen. Nach einigen Stunden wundern wir uns aber doch, dass die Welpen so außergewöhnlich ruhig sind.
Auch wenn man sie in die Hand nimmt, erfolgt nicht das übliche Theater. Bei näherer Betrachtung erscheint uns Delana als besonders ruhig. Sie macht irgendwie einen schlappen Eindruck. Ich messe zunächst Fieber und die Temperatur ist etwas zu niedrig. Im Welpenzimmer sind 19 Grad Celsius, eigentlich nicht zu kalt. Dennoch legen wir die Kleinen erst mal eine Stunde unter Rotlicht. Die drei Blonden finden das nach einer Weile nicht mehr so witzig und protestieren. Delana hingegen ist absolut teilnahmslos, außerdem speichelt sie ziemlich stark. Auch beim Anlegen an die Zitzen ist sie apathisch und hat so gut wie keinen Saugreflex. Jetzt machen wir uns ernsthaft Sorgen. So kleine Hunde sind doch noch äußerst empfindlich und wir haben Angst, dass Delana die Nacht nicht überlebt.
Wir sorgen zunächst dafür, dass es im Wurfraum wärmer wird. Ich untersuche alle vier Welpen sehr genau, kann aber nichts weiter feststellen. Alisha bricht abends ihre komplette Abendmahlzeit aus und wir befürchten, dass sie auf Grund des sehr feuchten und wechselhaften Wetters irgendeine Infektion von draußen mitgebracht hat. Angus ist ganz grün vor Sorge und ich bin auch ratlos. Bei so kleinen Hunden kann man ja auch gar nicht so viel machen. Da Delana nur 20g zugenommen hat, aber dringend Energie braucht, spritze ich ihr eine Mischung aus Glukose- und Ringer-Laktat-Lösung. Durch diese Flüssigkeitsdepots sieht sie jetzt aus wie ein kleines Kamel mit verrutschten Höckern. Jedenfalls scheint das genau das Richtige gewesen zu sein. Schon in der Nacht hängt sie wieder, wenn auch etwas schlapp, an Mamas Milchbar und wir können aufatmen.

18.02.2006:
Die Krise ist überstanden. Delana geht es wieder gut. Als sie am Nachmittag von ihren neuen „Hundeeltern“ Monika und Jürgen Besuch bekommt, ist sie wieder sehr munter. Die Gewichtskontrolle zeigt, dass sie 60g zugenommen hat. Wir können also wieder aufatmen.

19.02.2006:
Allen Welpen und Hundemama Alisha geht es prächtig. Die Kleinen sind kugelrund und sehen aus, wie kleine Wackersteine. Langsam werden die Urinmengen so groß, dass Alisha die Menge nicht mehr mit ihrer großen Zunge auffangen kann. Somit muss die Wurfkiste jetzt häufiger gereinigt werden. Daher bekommt jetzt auch unsere arme alte Waschmaschine öfter etwas zu tun.
Wir hatten eigentlich gehofft, dass sich am Wochenende evtl. ein paar Welpeninteressenten melden würden, aber das Telefon schweigt sich beharrlich aus. Vielleicht wird die Nachfrage größer, wenn der Frühling endlich kommt. Wir warten es ab.

23.02.2006:
Heute sind die Welpen zwei Wochen alt. Sie haben alle ihr Geburtsgewicht verdoppelt. Auch die sonstige Entwicklung schreitet mit immer größer werdenden Schritten voran. Die Augen und Ohren öffnen sich zunehmend und man hat den Eindruck, dass sie uns auch schon, zumindest annäherungsweise, erkennen. Das Laufen wird jetzt immer häufiger geübt. Es sieht natürlich noch nicht sehr elegant aus, weil entweder der dicke Kopf oder das dicke andere Ende den Hund immer wieder in die Tiefe zieht. Wenn ich die Wurfkiste reinige, setze ich das Kleeblatt immer in einen ausgepolsterten Wäschekorb. Anfangs blieben die süßen Kleinen auch artig darin sitzen. Gestern sind jedoch erst Delana, dann D´Artagnan über die Reling geklettert und befanden sich auf „fremden“ Gebiet. Von Beiden wurde dies mit lautem Protest kommentiert. Man sollte sich halt nicht so weit voraus wagen, wenn man weder richtig sehen noch hören kann. Alisha lässt dieses Gezeter mittlerweile völlig kalt, so als würde sie denken: „Wer nicht hören will, muss fühlen“.
Mich lässt das Geschreie nicht ganz so cool bleiben und ich helfe den Kleinen dann doch, die richtige Richtung zu finden.

24.02.2006:
Gestern habe ich die Welpen das erste mal entwurmt. Wie auch schon der C-Wurf verzog die Bande angewidert das kleine Gesicht. Alle versuchten dieses eklige rosa Zeug aus dem Mäulchen zu bekommen. Da kenne ich jedoch keine Gnade, alle mussten die Suspension schlucken. Glücklicherweise hinterlässt so eine Prozedur bei so kleinen Hunden noch keine bleibenden negativen Erinnerungen. An Mamas Milchbar war dann auch alles schnell wieder vergessen.
Die Welpen können jetzt Harn und Kot selbstständig absetzen. Das führt dazu, dass Alisha manchmal nicht rechtzeitig mit ihrem großen Waschlappen, genannt Zunge, zur Stelle ist. Prompt legte sich heute D´Artagnan in eine solche Hinterlassenschaft. Somit musste er heute die Erfahrung einer Dusche (unter dem Wasserhahn) machen. Zunächst wehrte er sich heftig und protestierte laut. Dann fand er das warme Wasser doch recht angenehm und ließ sich danach auch halbwegs manierlich abtrocknen. Frisch geduscht, aber nicht gefönt, durfte er so auch wieder in die frisch geputzte Wurfkiste zurück.
Gestern haben wir per Email eine Anfrage wegen Darius aus Tschechien bekommen, die sehr nett klang. Es handelt sich um eine Doggenzüchterin, die zusätzlich noch einen Hovawart haben möchte. Sie möchte ihn unter anderem im Rettungshundesport ausbilden. Wenn sie auf unsere Bedingungen eingeht, wie die, dass der Hund nicht im Zwinger oder an der Kette gehalten werden darf, er auf HD geröntgt werden muss und bei einer Nachzuchtbeurteilung vorgestellt wird, könnten wir uns vorstellen, dass es der Hund dort gut treffen würde. Natürlich ist auch ein vorheriges, persönliches Kennen­lernen unabdingbar. Mal sehen, ob wir eine Antwort auf unsere Email bekommen.
Erstaunlicherweise hatten wir sogar eine Anfrage aus New York, allerdings wegen einer blonden Hündin. Der Mensch wollte, soweit wir die Email verstanden haben, einen schon fertig ausgebildeten Hund. Das ist bei einem 8 Wochen alten Welpen, auch wenn wir uns wirklich Mühe geben würden, einfach unmöglich. Außerdem weiß ich nicht, ob ich einen Hund überhaupt so weit weg geben mag.

26.02.2006:
Gestern begann für die Welpen ein „neuer Lebensabschnitt“. Von der ruhigen Abgeschiedenheit des Wurfraumes zogen sie mit Wurfkiste und Mama ins Wohnzimmer um. Alisha findet das prima, da sie sich jetzt nicht mehr zwischen Welpen und dem restlichen Rudel aufteilen muss. Für die Welpen ist dieser Umzug sinnvoll, weil sie jetzt langsam anfangen, ihre Umwelt wahr zu nehmen. So lernen sie ganz nebenbei Alltagsgeräusche, wie z. B. Gespräche, Radio, Staubsauger oder Fernseher kennen. Es wird jetzt nicht mehr lange dauern und sie verlassen zum ersten mal die Wurfkiste. Gestern hatten sie auch zum ersten mal „fremden“ Besuch. Familie Bruch durfte Deona jetzt persönlich kennen lernen. Monika und Jürgen haben ihre Delana besucht und meine Familie wollten den Familienzuwachs auch endlich mal besichtigen. So verbrachten die Welpen einen gemütlichen Nachmittag in den Armen diverser Menschen. Man hatte den Eindruck, dass sie das als durchaus angenehm empfanden.
Angus konnte an diesem „Ereignis“ leider nicht teilnehmen, da er zum 90. Geburtstag seiner Patentante Lotti nach Bad Lauterberg gefahren war.
In den nächsten Wochen werden die Welpen hoffentlich viel Besuch bekommen und möglichst viele verschiedene Leute kennen lernen.

28.02.2006:
Die Welpen werden immer aktiver. Sie reagieren mittlerweile auf Geräusche und erkennen sich gegenseitig. Die ersten Spielversuche mit Geschwistern werden gewagt und heute morgen gab es auch schon den ersten kleinen „Streit“. Delana versuchte ihrer Schwester in den Nacken zu „beißen“, was diese mit einem Knurren und heftiger Gegenwehr beantwortete. Das kann ja heiter werden, wenn diese „Biester“ erst mal größer sind....
Dana aus Tschechien hat geantwortet und ist mit unseren Bedingungen einverstanden. Wir werden also aller Wahrscheinlichkeit nach Darius dorthin verkaufen. Er bleibt uns allerdings noch bis zur 12. Woche erhalten, weil er erst dann nach Tschechien einreisen darf. Jetzt muss nur noch für D´Artagnan ein schönes Zuhause gefunden werden.
Mein Urlaub ist jetzt vorbei ist und eigentlich sollte Angus zu Hause sein. Leider musste sein Geschäftspartner ins Krakenhaus und so muss Angus jeden Tag für ein paar Stunden außer Haus. Das bedeutet für mich, dass ich immer in der Mittagspause nach Hause fahre und die Hunde versorge. Glücklicherweise müssen wir noch nicht zufüttern, so dass der Wurf an sich wenig Arbeit macht. Jetzt hoffen wir natürlich, dass Bodo bald wieder gesund wird, damit die Welpen, wenn sie die Wurfkiste verlassen, optimal betreut werden können.

05.03.2006:
Die Welpen sind jetzt 3 ½ Wochen alt und können jetzt sehen und hören. Sie begrüßen uns mit Rutenwedeln und spielen miteinander. Seit zwei Tagen verlassen sie die Wurfkiste und dabei kann man deutliche Charakterunterschiede erkennen. Darius und Deona sind stets die ersten und wagen sich auch am weitesten vor. Dicht darauf folgt Delana. Nur D´Artagnan traut sich nicht ganz so viel zu und jammert zum „Steinerweichen“, wenn er sich in der „großen, weiten Welt“ des Wohnzimmers „verlaufen“ hat.
Da die Viererbande jetzt Zähne hat, säugt Alisha nicht mehr ganz so gern. Sie ist aber immer noch sehr geduldig. Mit diesen fiesen, kleinen, superspitzen Milchzähnchen wird jetzt alles ganz genau erkundet, z. B. Stuhlbeine, Heizkörper, Spielzeug, Schuhe der vielen Besucher und auch deren Finger....
Nach solchen Ausflügen kehrt spätestens nach 20 Minuten wieder Ruhe ein und alle verziehen sich in die Wurfkiste.
Seit 3 Tagen werden die Welpen von uns zugefüttert. Das schlabbern der Milch haben sie zunächst aus einer kleinen Schale gelernt. Gestern kam dann das erste Mal der Welpenring zum Einsatz. Alle Besucher und wir haben nun der großen „Schweinigelei“ entgegen gesehen. Aber sehr zu aller Erstaunen ist der D-Wurf ein ausgesprochen manierlicher Wurf. Alle haben sehr gesittet die Milch aufgeschlabbert und nur gelegentlich ihre Füße darin gebadet.
Heute habe in die Milch ein paar Welpenflocken mit hinein gerührt, so dass ein dünnflüssiger Brei entstand. Begeistert haben sich die Vier darauf gestürzt. Allerdings lief das bei weitem nicht so manierlich ab, wie bei der ersten Fütterung. Dementsprechend sahen Hunde und Züchterin hinterher aus....
Zum Glück gibt es Mamas und Geschwisters Zunge für die Kleinen und eine Dusche für die Züchterin.

06.03.2006:
Bedingt durch die Zufütterung nehmen die Welpen jetzt mehr zu. Sie fressen das angebotene Futter mit Begeisterung und für Alisha bleibt nicht viel übrig. Immerhin kann sie hinterher die jetzt doch sehr leckeren Welpen putzen. Gestern mittag, nach der Fütterung von Alisha, war doch plötzlich ein Welpe „abhanden“ gekommen. Bei der Suche fand ich Delana komplett in Alisha´s Napf sitzen und die Reste von Mutters Mahlzeit auflecken. Jetzt passt sie jedenfalls noch komplett in einen solchen Napf und man kann von ihr wortwörtlich behaupten, sie kann sich in „ihr“ Futter hineinlegte.

08.03.2006:
Heute haben die Welpen ihren ersten Ausflug in den Garten gemacht. Riesige Aufregung machte sich unter dem Kleeblatt breit. Alle erwachsenen Hunde waren mit von der Partie. Sehr erstaunlich und interessant war doch diese so fremde Welt. Da lag weißes, kaltes Zeug auf dem Boden, das auf der Zunge schmolz und so komische grüne Büschel standen überall herum, die sich ganz anders anfühlten und rochen, als Mamas Pelz. Sehr schön war zu beobachten, dass keiner der Vier Angst hatte und das vielstimmige Gejaule eher von großer Aufregung stammte. Anders als beim C-Wurf, scheint diesen Hunden die Kälte nicht ganz so viel auszumachen, obwohl sie ja sonst im beheizten Wohnzimmer (beheizt nur wegen den verfrorenen Züchtern...) wohnen. Ihr Aktionsradius ist erstaunlich groß für dieses Alter und sie erkunden die Umgebung mit großem Interesse. Nach ca. 20 Minuten locken wir alle Welpen mit unserem Schlachtruf „Hundebabys“ in Richtung Haus zurück und können vier vollkommen müde gestaunte Welpen in ihre Wurfkiste tragen. Dort schlafen sie auch sofort ein und verarbeiten im Schlaf das soeben Erlebte.
Wir lassen die Wurfkiste jetzt auch nachts offen, so dass die Welpen ihre großen und meist auch kleinen Geschäfte jetzt auf dem Fliesenboden erledigen. Morgens muss verschlafener Züchter daher jetzt noch mehr aufpassen, wo er hintritt....
Mit Schrubber bewaffnet macht er sich erstmal auf den Weg durch die „norwegische Seenplatte“ und danach entfernt mittels Zewa-Tuchrolle die „Riesengebirge“.
Dann werden große und kleine Vierbeiner unseres Rudels mit Futter versorgt und anschließend beginnt oben geschilderte Prozedur von neuem. Jetzt sind die Kleinen satt und leer, spielen noch etwas miteinander und gehen dann gemeinsam in die frisch bezogene Wurfkiste, um für die nächsten zwei Stunden tief und fest zu schlafen.
Wir hoffen, dass jetzt bald der Frühling bei uns Einzug hält und die Welpen ins Welpenhaus im Garten umziehen können. Aus hygienischen Gründen lässt sie eine reine Wohnungsaufzucht leider nicht bewerkstelligen.

12.03.2006:
Die Welpen entwickeln sich immer mehr zu eigenständigen Persönlichkeiten. Deona ist eine sehr selbstsichere, gelassene Hündin, die die Welt mit großen Schritten erobert. Delana ist die lebhafteste des Wurfes und sehr geschickt im Bewegungsablauf. Sie erinnert Angus teilweise in ihrem Verhalten an eine Katze. Darius ist ein aufgeweckter, selbstsicherer Bursche, den wenig erschüttern kann. D´Artagnan ist unser Nesthäkchen, der immer etwas länger braucht, als die anderen, um neue Erfahrungen zu verarbeiten. Insgesamt hat er ein sehr sonniges Gemüt.
In den letzten Tagen haben die Vier sehr viel Besuch bekommen, der von allen begeistert begrüßt und „untersucht“ wurde. Insbesondere Kinder finden sie sehr interessant.
Ein paar Mal haben wir die Welpen für kurze Zeit in den Garten gebracht. Das Wetter ist jedoch so ungemütlich, denn es schneit seit Tagen ununterbrochen, so dass die Welpen das gar nicht witzig finden. Der Schnee ist so feucht, dass die Welpen im Nu nass bis auf die Haut sind und an ein Ausquartieren ins Welpenhaus ist nicht zu denken. Wir hoffen, das Petrus bald Erbarmen zeigt, denn die Seen und Häufchen sind mittlerweile unerträglich.
Das schlechte Wetter weckt in potentiellen Interessenten auch nicht gerade die Lust auf einen knuddeligen Hovawartwelpen, der ca. alle zwei Stunden und tausendmal zwischendurch puschen gehen muss.
Wir sind wieder einmal positiv überrascht von unserem Zuchtverein. Wie schon berichtet, hatten wir eine für uns ernsthafte Interessentin für Darius aus Tschechien. Unser Verein hatte allen Züchtern vor einiger Zeit einen Brief zukommen lassen, in dem man vor Auslandsverkäufen gewarnt wurde. Daher hatte Angus vor einigen Tagen Kontakt zu unserer Zuchtbuchführerin aufgenommen, um zu erfahren, ob über die Welpeninteressentin etwas bekannt wäre. Wir hätten nie damit gerechnet, dass über die Dame, deren Absichten sich so prima anhörten, etwas negatives zu berichten wäre. Am nächsten Tag rief unsere Welpenvermittlerin an und riet uns dringend vom Verkauf an diese Dame ab. Sie hatte wohl in Tschechien schon bei mehreren Züchtern Hovawartwelpen bestellt, aber nie abgeholt. Sie gilt in Tschechien als unseriös.
Wir sind sehr froh, dass die Zuchtvereine auch länderübergreifend so gut zusammen arbeiten. Wer weiß, was sonst aus Darius geworden wäre.
Nun haben wir also wieder zwei Jungs, die ein Zuhause suchen.
Heute haben die Welpen zum ersten Mal Halsbänder um. Sie ertragen es erstaunlicherweise viel gelassener, als die anderen Würfe. Spannend ist es aber schon, wenn man Bruder oder Schwester an diesem komischen Ding viel besser, als sonst festhalten und „beuteln“ kann.

14.03.2006:
Seit gestern sind die Welpen tagsüber im Welpenhaus. Der Geruch im Wohnzimmer wurde zunehmend unerträglich. Jetzt heißt es für die Kleinen noch näher zusammenrücken, um sich gegenseitig zu wärmen. Zwar haben sie in ihrem Raum eine Kuschelhöhle und auch einen Heizlüfter, wohlige Zimmertemperatur lässt sich damit jedoch nicht erreichen. Petrus hat auch kein Erbarmen mit uns. Während wir auf den Frühling warten, schickt er uns nachts –15 Grad. Daher holen wir die Welpen am Abend wieder ins Haus. Dort „tauen“ sie auf und toben und puschen was das Zeug hält. Allerdings scheint tagsüber die Sonne und besonders die beiden Mädchen erkunden neugierig ihren neuen Abenteuerspielplatz. Dieser bietet viel Abwechslung und Spielmöglichkeiten für die Viererbande. Alisha hingegen findet es überhaupt nicht witzig, dass sie, während Kerrin und Berlinn im Haus sind, draußen Wache schieben muss. Aber als pflichtbewusste Mutter erfüllt sie ihre Aufgabe.
Die Welpen ähneln jetzt immer mehr kleinen Hovawarten. Delana bekommt für Alisha´s Vererbungsverhältnisse immer mehr Marke und hat sogar schon Augensterne. Normalerweise vererbt Alisha ihre Markenzeichnung eher geizig. Darius ist ein sehr harmonischer Rüde mit einer mittleren Statur. Er hat viele Aufhellungen und ist zur Zeit mittelblond. Deona ist eine verhältnismäßig kräftige Hündin mit einem sehr typischen Hündinnenkopf. D´Artagnan hat einen sehr typischen, kräftigen Rüdenschädel mit ausgeprägtem Stop. Er ist dunkler als sein Bruder, hat aber sehr schöne Aufhellungen. Sein lustiges Wesen wird durch sein Erscheinungsbild noch verstärkt. Er wollte wohl ein kleiner Berner Sennenhund werden, denn er hat einen kräftigen, weißen Fleck auf der Nase und weiße Pfoten. Unsere Zuchtwartin meinte, dass sollte man im Rassestandard aufnehmen. Jedenfalls sieht er aus wie ein kleiner Kobold und benimmt sich auch so.

20.03.2006:
Die Welpen sind jetzt 5 ½ Wochen alt und ihre Entwicklung geht mit Riesenschritten voran. Waren sie letzte Woche noch gar nicht begeistert davon, jetzt draußen leben zu müssen, so erobern sie jetzt jeden Tag mehr unseres 1200qm großen Gartens.
Sie haben für ihr Alter eine enorme Energie und einen sehr großen Aktionsradius. So einen agilen und lebhaften Wurf hatten wir noch nie. Die Welpen nehmen begeistert Kontakt zu allem Neuen auf. Sie erhalten viel Besuch, der stets freudig empfangen wird.
Gestern war Papa Atze mit seinen Besitzern zu Besuch und sollte eigentlich mal begutachten, was er da „fabriziert“ hat. Als souveräner Rüde gibt er sich jedoch nicht mit solch einem „Fußvolk“ ab. Anders sind da hingegen die beiden Halbbrüder Condus und Calypso, beide jetzt etwas über 1 Jahr alt, haben noch soviel jugendliches Interesse, dass sie gerne Kontakt zu den Kleinen aufnehmen. Allerdings schauen sie doch etwas verdutzt aus der Wäsche, wenn einer dieser „Zwerghunde“ ihnen an der Rute zieht oder ihnen in die Pfoten beißt.
Dieser Wurf ist jedenfalls ausgesprochen klasse.

21.03.2006:
Heute haben die Welpen ihren ersten großen Ausflug im strahlenden Sonnenschein gemacht.
Nach dem Frühstück haben wir Mama Alisha, Welpen und Züchterin auf die Ladefläche unseres Kombis geladen und Chauffeur Angus fuhr mit allen Zwei- und Vierbeinern ein kurzes Stück auf die Felder. Dort „ackerten“ die Kleinen tapfer hinter den Züchtern und Alisha hinterher. In solchen Situationen ist es mir immer wieder rätselhaft, dass es viele Hundebesitzer nicht schaffen, zu ihrem Hund eine vernünftige Bindung aufzubauen.
Wie viele Hunde fristen ihr Leben an einer 5 m Ausziehleine, weil sie ihrem Besitzer nicht gehorchen. Welpen ist der Drang, dem Rudel zu folgen mit in die Wurfkiste gelegt. Ohne sein Rudel wäre ein Welpe verloren. Daher ist es so einfach, seinem Welpen beizubringen, dass er seinem Besitzer folgen sollte. Mit Futter und einer Clowns-Stimme lässt sich so etwas in wenigen Minuten beibringen.
Nach dem Ausflug, waren die Kleinen nicht etwa erledigt, sondern turnten noch eine geraume Weile im eigenen Garten herum, bevor sie sich in ihre Höhle zum Schlafen verzogen. Jetzt schlafen sie tief und fest und verarbeiten im Traum das Erlebte.

24.03.2006:
Gestern haben die Welpen richtig viel erlebt. Angus war vormittags immer im Zweierpack mit Mutter dabei das erste mal mit den Zwergen an der Leine spazieren. Von Spazieren gehen kann jedoch nicht wirklich die Rede sein. Während der eine Mama folgen wollte, war der Andere nicht recht davon zu überzeugen, dass man mit einer Leine am Halsband überhaupt laufen kann. Als ich Nachmittags aus der Schule kam, haben wir alle großen und kleinen Hunde ins Auto geladen und sind in den Wald gefahren. Unser Auto ist von seinem Vorbesitzer tiefer gelegt worden und somit nicht recht geländetauglich. In Anbetracht der tiefen Pfützen auf dem Feldweg war diese Spazierfahrt nicht nur für die Hunde ein Abenteuer...
Nach diesem Ausflug sollte man eigentlich glauben, dass „kleiner Hund“ todmüde sei. Doch weit gefehlt. Im Garten und später in der Wohnung ging die Toberei erst richtig los. Diese Hunde sind so agil, dass es richtig Spaß macht ihnen einfach nur zuzusehen. In der Nachmittagssonne haben wir bei 8 Grad Außentemperatur zwei Gartenstühle aufgestellt und als Züchter das bunte Treiben und die Familienidylle einfach einmal nur genossen.
Am Mittwoch waren zwei sehr nette Leute da, die sich für einen blonden Rüden interessieren. Sie hatten sich vorher schon einen Wurf bei einem Dissidenzzüchter angesehen und hätten dort auch beinahe einen Hund gekauft. Glücklicherweise waren beide jedoch kritisch genug, um zu sehen, dass die Aufzucht eher mangelhaft war. Mit ihren sieben Wochen kennen die Welpen nur Heu und Stroh und die Mutter wurde, weil aggressiv, bei Besuch weggesperrt. Über das Hovawartforum unseres Zuchtvereines sind sie jetzt bei uns gelandet. Gestern haben sie zurück gerufen, dass sie gerne einen Hund von uns haben möchten. Am Sonntag werden wir mal schauen, welcher Hund besser zu ihnen passt. Im Moment favorisieren beide jedenfalls D´Artagnan, trotz seines weißen Nasenflecks.
Heute waren wir mit allen Vieren an der Leine spazieren und Mama Alisha schaffte es, alle in die gleiche Richtung zu „dirigieren“. Am schnellsten haben wieder die beiden Mädchen begriffen, worum es geht, die beiden Herren mussten sich da schon mehr bitten lassen.
Langsam wird mir etwas wehmütig zu Mute. In zwei Wochen ist der Abgabetermin und die schöne, arbeitsintensive und aufregende Zeit mit den Zwergen geht zu Ende...
Aber bis dahin wollen wir das einfach nur genießen und nicht daran denken...

26.03.2006:
Wieder war ein aufregender Tag für die Welpen. Im strömenden Regen hatten sie trotzdem Besuch. Eine Autofahrt nach Oranienburg und zurück verschliefen sie auf Züchters Schoß. Am Nachmittag besserte sich das Wetter und ließ erahnen, dass der Frühling sich doch langsam seinen Weg bahnt. Im Sonnenschein haben wir einen ausführlichen Spaziergang mit den Zwergen gemacht. Wir können uns jetzt prima auf eine Richtung einigen und die Kleinen sind sehr flott unterwegs. Wieder zu Hause angekommen, hatten Darius und Delana offensichtlich noch nicht genug, jedenfalls standen beide laut krakelnd an der Haustür und wollten noch mal los. Im Garten haben sie dann noch ordentlich getobt und sind dann zu Züchters Füssen, die beide auf dem Gartenstuhl die Märzsonne genossen, eingeschlafen.
Eigentlich waren wir heute Nachmittag mit langjährigen Freunden verabredet. Da aber das Pärchen, welches am Mittwoch da war, heute noch mal kommen wollte und wir mit ihnen einiges besprechen wollten, haben wir die Verabredung abgesagt. Die Leute, die uns Donnerstag zugesagt hatten, dass sie von uns einen Rüden haben wollten, wollten gegen 16 Uhr vorbei kommen. Wir warteten...
Jetzt ist es nach 18 Uhr und beide sind nicht gekommen. Im Prinzip ist es ja nicht schlimm, wenn sich jemand es doch noch anders überlegt. Jedoch gehört es sich absolut nicht, dass man nicht einmal Bescheid sagt. Trotz aller modernen Kommunikationsmittel, die einem heute zu Verfügung stehen.
Auch wenn wir uns sehr intensiv um unsere Welpen kümmern, so haben wir doch auch ab und zu etwas anderes zu tun, als sinnlos zu warten.

10.04.2006:
Heute komme ich endlich dazu, das Tagebuch weiter zu schreiben.
Seit dem letzten Mal ist viel passiert. Die Viererbande hat sich prächtig entwickelt und ist sehr mobil. Sämtliche neuen Eindrücke wurden begeistert aufgenommen. Häufiges Autofahren, verbunden mit netten Erlebnissen haben die vier zu absolut reisefesten Hunden geprägt. Auch tägliche Spaziergänge, mal einzeln, mal im Rudelverband sind in dieser Zeit selbstverständlich gewesen. Jedes Mal, wenn einer von uns mit dem Auto wegfuhr und die Kleinen nicht mit nahm, haben vier Welpen am Zaum gestanden und geheult, weil sie mit in die große weite Welt wollten. Die zwei Ausflüge Mittwochs zum Hundeplatz waren große Highlights für Menschen und Hunde. Da gab es so viel zu entdecken und vor allen waren da überall nette Menschen, die jede Menge Leckerlies in den Taschen hatten. Alisha, die eigentlich als sicherer Bezugspunkt in dieser fremden Umgebung dienen sollte, war für die Welpen in diesem Moment völlig abgemeldet.
Nach gut einer halben Stunde habe ich dann vier müde und glückliche Welpen nach Hause gefahren. Nun, dachte ich, wird für die nächsten Stunden Ruhe einkehren. Da hatte ich mich gründlich geirrt. Die Autofahrt hatte den Kleinen als Erholpause gereicht. Zu Hause haben sie dann doch noch eine gute Stunde im Garten getobt und mir riesige Futterportionen abgenommen.
Da die erwachsenen Hunde, wenn Welpen da sind, immer etwas zurück stecken müssen, haben diese das auch weidlich ausgenutzt. Den einen Morgen hatte Angus versehentlich den Welpenfuttersack offen gelassen. Berlinn ließ sich nicht zweimal bitten und hat sich in der Zeit, in der wir die Welpen versorgten, gut 2 kg Welpentrockenfutter einverleibt. Am gleichen Tag hat sich Alisha auf dem Mittagsspaziergang in etwas sehr „Appetitlichen“ gewälzt. Normalerweise ist so etwas strengstens Tabu. Jedenfalls musste sie erst mal in die Badewanne und dann im Garten trocknen. Insgesamt klappt das Gehorchen der Großen, wenn Welpen da sind, eher nicht ganz so gut. Als Hund versucht man dann schon mal zu überhören, was Chef so sagt.
Auch die Kleinen haben immer mehr Unsinn im Kopf. Nach dem der Schnee endlich weggetaut war, gaben sich die Vier genüsslich der Gartenarbeit hin. Dieses Jahr wird es wohl keine Tulpen in unserem Garten geben. Mit ausgebuddelten Tulpenzwiebeln lassen sich nämlich herrliche Beute- und Verfolgungsspiele spielen...
D´Artagnan probierte, seinem Namen gerecht werdend, ob man Schnecken fressen kann. Was er nicht wissen konnte ist, dass Franzosen diese normalerweise ohne Gehäuse und in Knoblauchsauce zu sich nehmen.
Auf Äpfel können wir jetzt auch nicht mehr hoffen. Wir wissen zwar nicht wie, aber auf jeden Fall haben die Hunde unseren Apfelbaum, den ich letztes Jahr gepflanzt habe, gefällt. Man sieht, dass Welpen durchaus ihre eigenen Vorstellungen von der Gartengestaltung haben.
Am Sonntag, den 02.04. fand die Wurfabnahme statt. An diesem Tag war es verhältnismäßig warm. Daher waren die Welpen, die solche Temperaturen nicht gewöhnt sind, sehr ruhig. Sie haben dem Zuchtwart ihr wahres Wesen perfekt verheimlicht. Deona, die normalerweise nur Unsinn im Kopf hat, war beim Welpenwesenstest so müde, dass wir befürchteten, sie würde einfach im Sitzen einschlafen. Somit ist der gesamte Wurf als sehr ruhig beurteilt worden.
D´Artagnan ist, wenn sich der Schönheitsfleck auf seiner Nase nicht deutlich verkleinert, wahrscheinlich zuchtausschließend. Bei Deona muss man auch sehen, wie sie sich von der Farbe her weiter entwickelt. Ansonsten ist aber alles in Ordnung. Bei den Rüden sind die Hoden da, es gab keine Nabelbrüche und Ruten, Augen und Gebisse sind bei allen ebenfalls OK.
Nun geht die Welpenzeit für den D-Wurf im Zwinger aus der Grauzone langsam zu Ende. Deona wurde am Donnerstag, gerade acht Wochen alt, in ihr neues zu Hause umgesiedelt. Dort hält sie alle in Atem und zeigt, was Hovawartwelpe alles so drauf hat.
Delana konnte am Samstag in ihr neues zu Hause umziehen. Während sie Bob, ihren neuen großen Hovawartkumpel klasse findet, hat der eher Grieben im Gesicht und möchte mit diesem kleinen „Lästling“ besser noch nichts zu tun haben. Aus Erfahrung wissen wir, dass sich so etwas schnell ändert und die beiden demnächst wohl unzertrennlich sein werden. Die Katze war Delana allerdings nicht ganz so geheuer. So wurde diese zunächst kräftig verbellt. Sie nahm es gelassen hin und zog sich würdevoll zurück. Auch das Verhältnis wird sich in der nächsten Zeit normalisieren.

Jetzt sind nur noch die beiden Jungs bei uns. Auch sie müssen weiter geprägt werden und jeder seine eigene Erlebniswelt bekommen. Mit zwei Welpen gestaltet sich die Erziehung und Prägung sehr aufwendig und zeitintensiv. Daher hoffen wir, dass auch diese beiden, absolut knuffigen Bengels bald ein gutes zu Hause finden.
Während der D-Wurf völlig angenehm und problemlos aufgezogen werden konnte, stellten sich bei uns mal wieder persönliche Katastrophen ein.
Leider habe ich zum 01.05. meine Arbeit in der Tierarztpraxis verloren. Meine Chefin musste mehrere Angestellte aus finanziellen Gründen entlassen. Somit werden wir jetzt den Ausbau der eigenen Tierarztpraxis in unserem Haus forcieren müssen. Eigentlich wollten wir dieses langsamer angehen, jetzt heißt es noch mal mächtig die Ärmel hochkrempeln und zusehen, dass wir ca. im Juli eröffnen können.
Damit schließe ich dieses Welpentagebuch und wünsche all unseren Welpen ein glückliches, gesundes und erfülltes Hovawartleben.

Die Persönlichkeiten unseres D-Wurfes:

Darius (kommt aus dem lateinischen und bedeutet „der Mächtige“):
Er ist ein kräftiger, mittelblonder Rüde mit einem ausgeglichenen, lieben Wesen. Er wird, wenn er sich so weiter entwickelt, ein recht schöner und netter Kerl, der seinen zukünftigen Besitzern bestimmt sehr viel Freude bereitet. Darius würde sich wahrscheinlich auch als Hund für Ausstellungen recht gut eignen.

D'Artagnan (eines der vier Musketier und ein Herkunftsname nach dem franz.Ort Artagnan):
Er hat ein selbstbewusstes, sehr fröhliches und lebhaftes Wesen. Im Blond ist er etwas dunkler, als sein Bruder, hat aber viele Aufhellungen. Was ihn im Aussehen sehr apart macht, sind vier weiße Pfoten und ein weißer Nasenrücken. Er wird, wenn er endlich ein zu Hause gefunden hat, mächtig viel Leben in dieses bringen. Für Jemanden, der nicht unbedingt auf Ausstellungen gehen möchte oder Zuchtambitionen hat, ist D´Artagnan bestimmter ein sportlicher und toller Kumpel.

Delana (ist die weibliche Form von Delano und bedeutet „die dunkle Eroberin“):
Sie ist eine hübsche, schwarzmarkene Hündin, die sehr lebhaft und geschickt ist. Sie erinnert in ihrer Geschicklichkeit sehr an eine Katze. Delana wird sich mit Bob zusammen schon überlegen, wie sie ihre Besitzer auf Trab halten kann. Monika und Jürgen werden zur Welpenspielstunde kommen und den Hund auch danach auf dem Hundeplatz ausbilden. Wenn Delana sich dazu eignet, soll sie später auch in die Zucht gehen.

Deona (ist die englische Variante von Diana und bedeutet „die Göttliche“):
Deona ist eine dunkelblonde sehr agile und enorm selbstbewusste kleine Hündin, die genau weiß, was sie will. Sie hat sich von allen Welpen immer als Erste am weitesten vorgewagt und ist selten durch irgend etwas zu erschüttern. Sie bringt jetzt neues Leben in das Haus von Familie Bruch. Sie hatte eine Schwester von unserer Amanda und wartete jetzt seit 2 ½ Jahren auf eine blonde Hündin von uns. Allerdings hatte ihre Anja ein ganz anderes Wesen, als Deona, so dass sie sich jetzt etwas umstellen muss. Auch Deona werden wir regelmäßig auf dem Hundeplatz wieder sehen.


Who is who in der Ahnentafel ihres Hundes ?
Namen über Namen, die Ihnen vielleicht wenig sagen. Wir möchten Ihnen helfen, die Ahnentafel Ihres Hundes etwas transparenter zu machen.

Die Kürzel:    
ZBNr. = Zuchtbuchnummer
VDH- ZBNr. = eingetragen beim Verband für das deutsche Hundewesen
SHSB = eingetragen im Schweizer Hundestammbuch
LKZ = Leistungskennzeichen, eine bestandene Prüfung
BH = Begleithundprüfung
SchH = Schutzhundprüfung
FH = Fährtenhundprüfung
VPG = Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde (neue Bez. für SchH)
Angekört = der Hund hat Jugend- und Hauptkörung bestanden
ZTP = Zuchttauglichkeitsprüfung (entspricht der Körung)
HD = Hüftgelenksdysplasie
HD-F = kein Hinweis auf Hüftgelenksdysplasie
HD-V = HD-Verdacht, Übergangsform

 

Die Eltern:

Alisha vom Drachentöter:
Sie ist eine sehr große, knochenstarke, langgestreckte, schwarzmarkene Hündin, mit vorzüglicher, dunkelblonder Markenfärbung. Vom Wesen her ist sie äußerst temperamentvoll und wenn sie sich freut, muß man sich gut festhalten, sie reißt jeden vom Hocker. Gegenüber Menschen ist Alisha aufgeschlossen und freundlich, bei anderen Hunden weniger. In Körungen ist sie äußerst sicher und wehrt den Helfer aufs energischste ab, jedoch ohne Agressivität.
Ausstellunggsbericht:
1 ½ Jahre alte, große, mittelkräftige sm Hündin, mittelkräftiger Kopf mit komplettem Scherengebiß (P1 oben links doppelt), mittelbraunen Augen sowie korrekt angesetzten und getragenen Behängen. Oberlinie und Rute i.o. Im Stand Läufe der Vorderhand korrekt gestellt, in der Hinterhand Pfoten leicht ausdrehend, ansonsten korrekt gewinkelt. In der Bewegung in der Vorderhand etwas paddelnd mit etwas ausdrehenden Ellenbogen, in der Hinterhand eng, ansonsten sehr schöner flüssiger weit ausgreifender Gang. Schlichtes tiefschwarzes Haarkleid von mittlerer Länge, komplette und korrekte dunkelblonde Marken. Freundliches, sicheres Wesen. Sehr gut 1

Atze vom Scheunenweg:
Ausstellunggsbericht:
Ein 4,25 Jahre alter mittelgroßer, derber Rüde vom kompakten Typ, sehr schöner kräftiger Kopf mit korrekten Behängen, mittelbraune Augen, komplettes Scherengebiß, Lefzen i. O., das schwarze Haarkleid ist von sehr schöner Länge und Struktur, die komplette Markenzeichnung ist mittelblond und gut abgegrenzt. Der Rücken ist fest und gerade, ausgeprägte Brusttiefe, Vorhand i. O, Hinterhand i. O., sehr schöne Winkelung. Der freundliche in sich ruhende Rüde zeigt einen sehr schönen weitausgreifenden Bewegungsablauf. Rute und Hoden i. O.
CACIB-Hannover vom 02.11.2003, Richterin Gisela Kiobke, Vorzüglich 1

Die Großeltern:

Eisha von der Leimbachmühle:
Austellungsbericht:
Eine 3 jährige typvolle reichlich mittelgroße, kräftige, schwarzmarkenfarbige Hündin. Vorzüglicher Kopf, mit komplettem Scherengebiß, mittelbraune Augen und vorzüglichem Behang. Korrekte Vorder- und Hinterhand, vorzügliche Brustentwicklung, gerader Rücken, Rute einwandfrei. Das Haarkleid von sehr guter Länge, vorzügliche Struktur mit vorzüglichen Marken in Verteilung und Färbung. Elegantes Gangwerk, freundliches und sicheres Wesen. Vorzüglich
ZTP-Bericht:
Eine mittelgroße, typische Hündin mit passendem Kopf und m.-braunen Augen (3b). Geringe Vorbrust, leichte Vor-/Hinterhandmängel, sonst korrektes Gebäude. Frei ausgreifende Bewegungen. Schlicht gewelltes tiefschwarzes Haar, komplette Marken. Die lebhafte Hündin ist interessiert bei akustischen/optischen Einflüssen, unbeeindruckt beim Schuß und geht am Schlitten vorwärts und bellt. Sie warnt bei auffälliger Fremdperson und weicht beim Messen aus. Beutetrieb (mit Fremdperson) ist ausgeprägt. Bei der Verteidigung wird der Helfer abgewehrt (kommt bis 5m heran).

Dasko vom weißblauen Fähnelein:
ZTP-Bericht:
Ein mittelgroßer, derber Rüde mit m.-kräftigem Kopf und m.-braunen Augen (3b). Geringe Vorbrust, bodenenge Vorhand, im VFW-Gelenk lose, sonst korrektes Gebäude. Frei ausgreifende Bewegungen. Schlicht gewelltes, tiefschwarzes Haar, komplette Marken. Der eher ruhige Rüde ist sicher, unbefangen und unbeeindruckt beim Schuß. Bei akustischen Einflüssen ist er interessiert, bei optischen sowie Schlitten zeigt er keine Reaktion. Beutetrieb (mit Fremdperson) ist vorhanden. Bei der Verteidigung wird der Helfer abgewehrt, er kommt bis zu 5m heran.

Asmus von der Goldkutte:
ZTP-Bericht:
Ein großer Rüde vorzüglich im Gesamteindruck mit mittelbraunen Augen (3a). Hinterhand etwas bodeneng, sonst korrekt in allen Teilen des Gebäudes und in der Bewegung. Vorzügliches Haar mnit kompletter, etwas reichlicher Markenzeichnung. Der ruhige Rüde zeigt das erwünschte Verhalten gegenüber Menschen sowie am Schlitten, hat Interesse bei akustischen und optischen Einflüssen und ist unbeeindruckt beim Schuß. Der Beutetrieb ist ausgeprägt, bei der Verteidigung wehrt er den Helfer, der bis 5 m herankommt, ab.
Frankfurt, den 30.04.1994, Gisbert Langheim

Flamme von der Elbperle:
ZTP-Bericht:
Eine mittelgroße, derbe Hündin mit mittelkräftigem Kopf und mittelbraunen Augen (3b). Lose in Schulter und VFWG, eingerhte Vorderläufe, sonst korrektes Gebäude. Das Haar ist glatt anliegend und korrekt aufgehellt, weiße Zehen. Die lebhafte Hündin ist sicher und unbefangen bei Menschen und unbeeindruckt beim Schuß. Bei akustischen Einflüssen ist sie interessiert, weicht jedoch bei optischen und am Schlitten aus. Der Beutetrieb (mit Fremdperson) ist ausgeprägt. Die Verteidigung ist unsicher.
Dahme, den 28.06.1998, Dr. Ursula Assing


Letzte Aktualisierung: 12.04.2006 Zurück  © 2006 Susanne Brey & Angus Pouch